innogy-Aktie steigt bei Tradegate um 5 Prozent nach Bericht über Engie-Interesse

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der französische Strom- und Gaskonzern Engie eine Übernahme des deutschen Ökostrom-Anbieters erwägen soll, wurden sie zuletzt auf der Handelsplattform Tradegate mit 35,00 Euro gehandelt. Zum Xetra-Schluss bedeutet dies einen Aufschlag von fast 5 Prozent. Engie wurden dort zuletzt rund zwei Prozent über dem regulären Schlusskurs gehandelt. Beim Energiekonzern RWE, der aktuell knapp 77 Prozent der innogy-Anteile hält, betrug der Aufschlag bei Tradegate gut 3 Prozent.

Am Markt gab es aber schnell kritische Stimmen. Ein Börsianer verwies darauf, dass ein Verkauf durch den innogy-Mutterkonzern RWE nur unter gewissen Umständen denkbar sei. Dass es gegen Barmittel zu solch einem Deal kommt, hält er für unwahrscheinlich, weil die innogy-Anteile die "einzige Perle" in der Bilanz von RWE seien. Dies gelte auch vor dem Hintergrund der Marktkapitalisierung, weil innogy mit rund 18,6 Milliarden Euro deutlich mehr Wert sei als RWE selbst mit ungefähr 8,3 Milliarden Euro. Vorstellbar sei vor diesem Hintergrund allenfalls ein Aktientausch.

Für Händler Andreas Lipkow ist das Gerücht aber nicht von der Hand zu weisen. Engie versuche seit geraumer Zeit, durch Übernahmen und Zukäufe weiter zu expandieren. Außerdem würde solch ein Schritt seiner Ansicht nach Schwung in den europäischen Energiemarkt bringen. Er sieht aber Hürden auf die Gesprächspartner zukommen: "Fraglich bleibt, ob die europäischen Kartellbehörden diesen Deal absegnen würden", so Lipkow./tih/fbr

FRANKFURT (dpa-AFX)