MARKET TALK/DIW-Chef Fratzscher nimmt EZB in Schutz
DIW-Präsident Marcel Fratzscher hat die EZB gegen Kritik an ihrem Kurs verteidigt. "Die EZB sendet mit ihrer Entscheidung ein starkes Signal, dass sie alle ihre Instrumente entschieden nutzen wird, um ihrem Mandat der Preisstabilität wieder gerecht zu werden", erklärte er. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bezeichnete die weitere Expansion der Geldpolitik als "massiv und überraschend". Ein anhaltendes Deflationsrisiko und eine sich abschwächende europäische Wirtschaft ließen der EZB aber "keine andere Wahl, als ihre Geldpolitik weiter zu lockern".
Hingegen kritisierte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) die Geldpolitik der Notenbank. "Die Probleme im Euroraum sind nicht monetärer Natur", sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. "Man kann sie daher auch nicht mit geldpolitischen Manövern aus der Welt schaffen." Auch eine nun noch einmal intensivierte "Druckbetankung" der europäischen Banken werde nicht dazu führen, dass das frische Geld in den Krisenländern des Euroraums die Realwirtschaft merklich stimuliert.
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March 10, 2016 10:24 ET (15:24 GMT)
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