Zehn Aktien für das kommende Jahr

von Joachim Spiering, €uro am Sonntag

Die Chinesen feiern ihr Neujahrsfest erst am 3. Februar, wenn das Jahr des Hasen beginnt. Vielleicht waren sie deshalb so unsentimental. Ihre neuen Konzepte, um den Auto- und Abgasboom einzudämmen, haben hierzulande jedenfalls ganz schön auf die Stimmung gedrückt. Sollte China so weitermachen, könnte das an sich aussichtsreiche Börsenjahr 2011 noch ganz schön ruppig werden. Umso spannender sind Aktien, denen solche externen Schocks wenig anhaben können. Zehn deutsche Werte stelle ich vor.

4SC: Die Biotechfirma erwartet in den kommenden Monaten wichtige Phase-II-Daten bei der Erprobung verschiedener Medikamente. Fallen diese positiv aus, und damit ist zu rechnen, sollen noch 2011 lukrative Vermarktungs­abschlüsse folgen. Hohes Risiko, aber auch sehr hohes Kurspotenzial.

Mobotix: Die Firma bietet digitale Überwachungssysteme an und profitiert vom Trend nach immer mehr Sicherheit. Das Wachstum ist enorm. Im Januar bringt Mobotix ein neues System zur Zugangskontrolle an Türen auf den Markt, die Erwartungen an das Produkt sind groß.

GCI Industrie: Die Beteiligungsfirma aus München hat mit dem Automobilzulieferer Maschinenfabrik Spaichingen eine Topbeteiligung im Depot. Ein deutlicher Umsatz- und Gewinnsprung sind möglich. Spekulativ!

Arques: Die Noch-Beteiligungsgesellschaft hat sich die Telefonfirma Gigaset einverleibt und wird sich künftig allein auf dieses profitable Geschäft fokussieren. Andere Beteiligungen werden abgestoßen. Bislang traut der Markt der Story noch nicht. Das dürfte sich 2011 ändern.

Bertrandt: Die Firma gehört zu den europaweit führenden Ingenieurdienstleistern der Auto- und Luftfahrtbranche – und profitiert enorm vom Entwicklungsdruck der Autoindustrie nach Elektro- und Hybridfahrzeugen. Dieser Trend wird noch viele Jahre ­anhalten.

SGL Carbon: Der Karbonspezialist verdient gut am Trend nach immer leichteren Werkstoffen. SGL will 2013 zusammen mit BMW ein Elektrofahrzeug auf den Markt bringen, das eine reine Karbonkarosserie haben soll.

Hawesko: Die Binnenkonjunktur brummt, das bekommt auch der Wein- und Spirituosenhändler zu spüren. Aussichtsreicher Konsumwert.

Einhell: Auch bei dem Anbieter von Heimwerkerprodukten für Haus und Garten laufen die Geschäfte gut. Dank seiner starken Internationalisierung dürften aus den Wachstumsländern zusätzliche Impulse kommen.

UMS: Die Firma vermietet medizinische Apparate wie Nierensteinzertrümmerer mitsamt Personal tageweise an Kliniken. Inzwischen nicht mehr in Europa, sondern nur noch in den USA. Die Geschäfte gewinnen an Dynamik. Nur an der Börse ist das noch nicht durchgesickert.

Gerresheimer: Der Spezialverpackungshersteller macht 80 Prozent seiner Umsätze mit der Pharmaindustrie. Das ist ziemlich konjunkturunabhängig. Gleichzeitig werden die Geschäfte in den Schwellenländern auch durch Zukäufe stark ausgebaut.