Santander-Aktie sieht Milliarden-Kapitalerhöhung ins Auge

Die Santander-Aktie wurde bereits vor der Bekanntgabe vom Handel in Madrid ausgesetzt. Die Kapitalerhöhung soll ein Volumen von 7,5 Millarden Euro haben, so das Institut. Die neuen Aktien des Konzerns sollen über Nacht in einem beschleunigten Verfahren Investoren angeboten werden. Zudem werde die Ausschüttungspolitik eine Änderung erfahren: Für die vier Jahresviertel in 2015 soll eine Quartalsdividende von je 0,05 Euro pro Anteilsschein ausgezahlt werden. In den kommenden Jahren soll die Ausschüttungsquote bei 30 bis 40 Prozent liegen. Für 2014 erwartet Santander indes einen Nettogewinn von 5,8 Milliarden Euro. Die harte Kapitalquote lag Ende 2014 daneben bei 8,3 Prozent, wie das Institut am Donnerstag weiter bekannt gab.

Neue Santander-Präsidentin Botín bringt Umbruch

Die neue Verwaltungsratschefin Ana Botín, die im vergangenen September ihren verstorbenen Vater Emilio Botín an der Spitze der Bank abgelöst hatte, drückt damit dem Bankhaus weiter ihren Stempel auf. Vor der Ankündigung der massiven Kapitalerhöhung wurde bereits das Führungsgremium umgekrempelt. Zum Jahreswechsel wurde der bisherige Finanzchef José Antonio Álvarez zum Vorstandsvorsitzenden befördert. Er löste damit Javier Marín ab, welcher vor knapp zwei Jahren an die Spitze des Managements gerückt war und die Bank nun nach 23 Jahren verließ.

Jüngste Zahlen der Santander

Im dritten Quartal hatte Santander den Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte auf 1,61 Milliarden Euro gesteigert. Das war besser als von Analysten prognostiziert. Dabei profitierte die größte spanische Bank von der wirtschaftlichen Erholung in ihrem Heimatland, was den Anteil fauler Kredite weiter sinken ließ. Zudem wurde im Jahresviertel im wichtigen britischen Geschäft ein kräftiger Gewinnsprung verzeichnet.

Die Santander-Aktie notiert am Donnerstag bei XETRA zeitweise rund 1 Prozent im Plus, während in Madrid vor Aussetzung des Handels zwischenzeitlich ein Zugewinn von gut 3 Prozent auszumachen war.

Melanie Flößer/Redaktion finanzen.net