Personalabbau

Siemens-IT droht Kündigungswelle

13.12.09 06:00 Uhr

Konzernkreise rechnen in der IT-Sparte SIS bereits bis zum Sommer mit Entlassungen in vierstelliger Höhe.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Die Verunsicherung der Beschäftigten im Münchner Siemens-Konzern wächst. Gut informierte Kreise erwarten im Zusammenhang mit der rechtlichen Verselbstständigung der Sparte Siemens IT-Solutions and Services (SIS) betriebsbedingte Kündigungen in größerem Umfang. „Nach aller Logik bleibt wohl keine andere Lösung als betriebsbedingte Kündigungen. Wir werden mit einer vierstelligen Zahl rechnen müssen“, hieß es aus Arbeitnehmerkreisen. In Deutschland zählt die IT-Sparte inklusive der Töchter rund 10 000 Beschäftigte.

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Mit Einschnitten beim Personal sei voraussichtlich schon vor der für Anfang Juli avisierten rechtlichen Abspaltung der Sparte zu rechnen, hieß es. Andernfalls würde die neue SIS durch die Restrukturierungsmaßnah­men belastet. Ein sozialverträglicher Jobabbau, etwa über Altersteilzeit­regelungen, komme angesichts der in der Sparte bereits früher durch­geführten Umstrukturierungen und der daraus resultierenden Altersstruktur zudem kaum infrage.

Betriebsbedingte Kündigungen bei SIS wären nach heutigem Stand die ersten bei Siemens seit Ausbruch der Wirtschaftskrise. Bislang hatte der Konzern Kündigungen durch Kurzarbeit sowie sozialverträglichen Stellenabbau vermieden. Ein Sprecher sagte, betriebsbedingte Kündigungen blieben die letzte Alternative, wenn sonst keine andere Lösung gefunden werden könne.

Bis zum 1. Juli 2010 soll die IT-Sparte laut Finanzchef Joe Kaeser in eine rechtlich eigenständige Einheit umgewandelt werden. Der Konzern prüfe alle Optionen, von einer Partnerschaft bis zu einem Börsengang. Beobachter halten deshalb die Gründung einer AG für wahrscheinlich.
Kaeser zufolge ist die Sparte nicht wettbewerbsfähig genug und muss auf Branchen und Regionen fokussiert und neu strukturiert werden. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr hatte SIS soeben die Nulllinie beim Ergebnis erreicht. Umsatz und Auftragseingang waren um mehr als 20 Prozent gesunken.

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Für einen tiefgreifenden Umbau des Geschäfts spricht auch der jüngste Schnitt im Vorstand. Wie der Konzern mitteilte, wird der bisherige Chef Christoph Kollatz ab sofort ­kommissarisch durch den Leiter der Global Operations bei SIS, Christian Oecking, ersetzt. Ex-SEN-COO Thomas Zimmermann soll die techni­sche Seite der geplanten Ausgliederung verantworten. Der Manager hatte zuvor bereits die Herauslösung der Unternehmensnetzesparte Siemens Enterprise Networks (SEN) begleitet. SEN war nach der Ausgliederung im Juli 2008 mehrheitlich vom US-Be­teiligungsunternehmen The Gores Group übernommen worden.

Beobachter erwarten bis Sommer einen erneuten Austausch der SIS-Spitze. „Wir rechnen noch innerhalb der nächsten sechs Monate mit einem Wechsel“, hieß es aus Unternehmenskreisen. Es werde vor allem außerhalb des Unternehmens nach einem Kandidaten gesucht, der SIS international positionieren könne.

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