Energiebranche

RWE droht 2011 drastischer Ergebniseinbruch

17.09.10 14:53 Uhr

Der Energiekonzern RWE wird einem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Jahr seine Ergebnisprognosen deutlich nach unten korrigieren müssen.

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Wie die Zeitungen der WAZ-Gruppe (Samstagsausgabe) unter Berufung auf das Umfeld des RWE-Vorstands berichten, rechnet der Essener DAX-Konzern derzeit für 2011 mit einer Verringerung der Gewinne um etwa 1,5 Mrd EUR. Ursache dafür seien dauerhaft niedrigere Stromerlöse sowie neue Belastungen aus dem Atomkompromiss mit der Bundesregierung.

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   "Die 1,5 Mrd EUR sind eine Spekulation, die wir nicht kommentieren", sagte ein Sprecher der RWE AG dazu auf Anfrage. Momentan aktualisiere RWE die Mittelfristplanung, die im Februar vorgestellt werden soll.

   Anders als angenommen liegen die Preise für Stromlieferverträge im kommenden Jahr im Schnitt weit unter 60 EUR, wie die "WAZ" weiter schreibt. Das Handelsjahr sei so gut wie abgeschlossen, was bedeute, dass RWE schon jetzt absehen könne, dass die erwarteten Erlöse und damit die prognostizierten Gewinne kaum erreicht werden. Weiter müssten höhere Kosten für Kraftwerksbrennstoffe wie Kohle und Gas verbucht werden. "Die Margen werden deshalb im Stromgeschäft knapper", habe es geheißen.

   Dazu würden nach Informationen aus dem Konzern Effekte aus dem Atomkompromiss kommen, die mit bis zu 800 Mio EUR auf den Gewinn drücken könnten. RWE-Vorstandsvorsitzender Jürgen Großmann hätte bereits bei einer internen Managerkonferenz angekündigt, dass härtere Zeiten bevorstehen.

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   Finanzvorstand Rolf Pohlig hatte der "Financial Times Deutschland" zuvor gesagt, RWE rechne aus dem Atomkompromiss nach heutigem Stand "mit einer jährlichen Belastung des EBITDA von rund 700 Mio EUR in den nächsten Jahren". Das nachhaltige Nettoergebnis werde zunächst mit 500 Mio EUR belastet.

   Wie die "WAZ" weiter schreibt, habe es gleichzeitig aber auch geheißen, die negativen Einflüsse könnten zum Teil durch überdurchschnittliche Gewinne in anderen Bereichen ausgeglichen werden. So laufe das Geschäft mit den Netzen erfreulich stabil. Zudem erhole sich das Öl- und Gasgeschäft im Konzernteil RWE DEA schneller als geplant.

   Als Konsequenz aus der schwierigeren Lage wolle der DAX-Konzern sein laufendes Sparprogramm verschärfen. Bislang sind in den kommenden zwei Jahren Einsparungen von rund 1,2 Mrd EUR im Vergleich zu 2006 vorgesehen. "Darauf wird eine Schippe zugelegt", habe es geheißen. Wie genau das Sparprogramm aussehen soll, ist dem Bericht zufolge noch unbekannt. (Dow Jones)

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