Rheinmetall vervielfacht nach starkem Gewinnwachstum die Dividende

Der Rüstungshersteller und Automobilzulieferer Rheinmetall erhöht drastisch die Dividende und plant mit weiterem Gewinnwachstum.
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Wie das Unternehmen zu Beginn der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte, schlagen die Konzernverantwortlichen vor, aus dem Gewinn des vergangenen Jahres 1,10 Euro je Aktie auszuschütten. Die Dividende soll damit im Vergleich zum Vorjahr um 80 Cent steigen. Im angefangenen Jahr dürfte Rheinmetall nach Einschätzung der Unternehmenschefs weiter von den Sicherheitsbedenken in vielen Ländern profitieren - und den operativen Gewinn um bis zu 15 Prozent steigern.
Vor allem im Rüstungsgeschäft erwartet Rheinmetall weitere schnelle Verbesserungen: Für den Umsatz der Sparte, die etwa den Leopard-Panzer herstellt, prognostizierte der Vorstand des MDAX-Unternehmens am Donnerstag ein Wachstum auf rund 2,8 Milliarden Euro von 2,59 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Vor Steuern und Zinsen (EBIT) dürfte die Sparte nach der Prognose eine Marge zwischen 4,5 und 5 Prozent erzielen, nach 3,5 Prozent im Jahr 2015. "Die internationale Konfliktlage veranlasst viele Staaten, wieder mehr für ihre Streitkräfte auszugeben", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger.
Unter anderem in Deutschland sieht Papperger großes Auftragspotenzial: Die Bundesregierung plane hohe Investitionen in die Ausstattung des Militärs, sagte er am Donnerstag. Rheinmetall wolle davon etwa durch Upgrades für den Radpanzer Fuchs und das Bundeswehr-Flaggschiff Leopard 2 profitieren. Derzeit setzt Rheinmetall nach den Worten von Papperger mit Rüstungsgütern für den Heimatmarkt jährlich rund 700 bis 800 Millionen Euro um. Er sehe das Potenzial, den Wert zu verdoppeln, sagte der Rheinmetall-Chef. "Eine so schnelle Wende habe ich noch nie erlebt", fügte er mit Blick auf die Politik der Bundesregierung hinzu.
Rheinmetall dürfte zudem vom Panzer-Wettrüsten mit Russland profitieren. Der Konzern entwickele derzeit neue Kanonen, sagte Papperger. Die bisherigen reichten angesichts der Weiterentwicklungen der Konkurrenz nicht mehr aus. "Eventuelle Gegner" seien zu gut geschützt.
Für das Geschäft als Automobilzulieferer rechnen die Rheinmetall-Chefs mit einer Umsatzsteigerung auf etwa 2,7 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte die Sparte, die unter anderem Technik zur Schadstoffreduzierung produziert, genau wie die Rüstungssparte 2,59 Milliarden Euro erlöst. Die operative Marge des Automobilgeschäfts wollen die Rheinmetall-Verantwortlichen in diesem Jahr nach 8,3 Prozent im vergangenen Jahr bei rund 8 Prozent halten.
Wachstum erhofft sich Rheinmetall-Chef Papperger im Automobilgeschäft vor allem von dem Trend zu Hybrid-Fahrzeugen. Autos, die sowohl mit Verbrennungs- als auch mit Elektromotoren ausgestattet seien, bräuchten wesentlich mehr Teile von Rheinmetall, sagte Papperger. Für Hybridfahrzeuge liefere der Konzern etwa elektrische Öl- und Kühlmittelpumpen. Die Komponenten würden angesichts des Trends zur Elektrifizierung zudem leichter und damit hochwertiger.
Für die konzernweite Marge des operativen Geschäfts plant Rheinmetall vor dem Hintergrund mit einem Wert von rund 6 Prozent, nach 5,5 Prozent im vergangenen Jahr. Die Konzernverantwortlichen streben für das Jahr 2016 demnach einen operativen Gewinn von bis zu 330 Millionen Euro an. Den Investoren reichte die Aussicht am Donnerstag offenkundig nicht: Der Kurs der Rheinmetall-Aktie lag am späten Vormittag rund 2,5 Prozent im Minus.
Im Jahr 2015 hatte Rheinmetall nach den nun vorgelegten Zahlen unter dem Strich 151 Millionen Euro verdient. Der Gewinn nach Steuern und den Anteilen Dritter stieg damit unter anderem wegen der Verbesserungen im Rüstungsgeschäft im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als den achtfachen Wert. In das Nettoergebnis fließt anders als in den operativen Gewinn auch die Entwicklung der vor allem in China tätigen Gemeinschaftsunternehmen ein. Der Ergebnisbeitrag der Joint Ventures stieg allerdings trotz des grundsätzlichen Wachstums in China nur leicht. Rheinmetall-Finanzvorstand Helmut Merch führte das auf Schwierigkeiten in einem überlasteten chinesischen Kolbenwerk zurück.
Die Konzernergebnisse des operativen Geschäfts hatte Rheinmetall schon im Februar vorgelegt. Der Konzern steigerte den Gewinn vor Steuern und Zinsen demnach im vergangenen Jahr um 181 Prozent auf 287 Millionen Euro. Der Umsatz verbesserte sich von 4,69 Milliarden Euro im Vorjahr auf 5,18 Milliarden.
Rheinmetall-Chef Papperger setzte sich am Donnerstag gleichwohl abermals für eine nationale Konsolidierung innerhalb der deutschen Rüstungsindustrie ein. Diese allerdings sei schwieriger geworden - auch weil die politische Unterstützung ausbleibe. Rheinmetall setze deshalb auch auf internationale Zusammenarbeit. Der Konkurrent Krauss-Maffei Wegmann hatte sich jüngst mit dem französischen Rüstungskonzern Nexter zusammengeschlossen. Über eine Fusion mit den beiden Wettbewerbern äußerte sich Papperger ablehnend. Es gebe darüber im Augenblick keine Diskussion, sagte er.
DÜSSELDORF (Dow Jones)
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