Spekulationen & Gerüchte: Was auf dem Parkett getuschelt wird

von Lars Winter, Euro am Sonntag

Die Silvestertrades, die wir spekulativen Lesern in unserer Euro am Sonntag-Doppelausgabe (51/52 2011) ans Herz gelegt hatten, sind größtenteils aufgegangen. Der durchschnittliche Gewinn der Jahresendwetten beträgt zurzeit fast neun Prozent. Unterm Strich konnte sich die Performance der meisten Aktien bislang mehr als sehen lassen. Zum Stichtag (12. Januar) legten sieben der zehn von uns empfohlenen Loser-Aktien seit Ende Dezember an Wert zu, bei fünf Papieren – darunter Praktiker und Aixtron (je rund 16 Prozent) oder Balda (13 Prozent) – war die Rendite sogar zweistellig. Den Vogel abgeschossen hat die Aktie von Heidelberger Druck, deren Kurs seit Jahresanfang um fast 40 Prozent in die Höhe schnellte.

An der Börse gibt es offensichtlich eine Renaissance der Solaraktien. Die TecDAX-Werte SMA Solar, Solarworld und Centrotherm verteuerten sich seit Jahresanfang um über 20 Prozent. Die kleinere Solarfabrik schaffte seit Anfang Januar gar ein Plus von über 50 Prozent. Über die Gründe der neuen Kauflust lässt sich nur spekulieren. Die einen machen ­Shorteindeckungen, technische Gegenreaktionen und Übernahmegerüchte (Beispiel Solarworld) verantwortlich. Für andere sind es die verbesserten Branchenaussichten und die mögliche Ausweitung von Solarstromkapazitäten durch die chinesische Energiebehörde, die Käufer anlocken. Bei aller Euphorie sollten Anleger jetzt aber nicht blindlings zugreifen. Da die Fotovoltaikpreise weiterhin niedrig sind und es noch enorme Überkapazitäten gibt, ist nach wie vor Vorsicht geboten.

Hier gehts zum aktuellen Heft

Das Weihnachtsgeschäft beim Elektronik-Onlineshop Getgoods soll recht erfreulich gelaufen sein. Anfang der Woche wird es wohl eine Umsatzindikation zum Jahr 2011 geben. Mit einem geschätzten Erlös von rund 305 Millionen Euro dürfte das Unternehmen leicht über Plan liegen. 2012 will Getgoods weiter wachsen. Wie wir hören, geht die Firma in Kürze auch mit einem eigenen Online-TV-Sender an den Start, um so den Produktabsatz weiter ankurbeln zu können. Die Aktie bleibt eine Halteposition.