Ackermann erwartet Zuspitzung der Refinanzierungssitution
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank AG, Josef Ackermann, sieht in den kommenden Monaten eine weitere Zuspitzung der bereits gegenwärtig schwierigen Refinanzierungssituation kommen.
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"Das spitzt sich jetzt zu", sagte Ackermann am Donnerstag in Berlin bei einer Veranstaltung zum Thema "Verantwortung und Haftung europäischer Banken".
In den nächsten Monaten müssten etwa 500 Mrd EUR an Bankschulden refinanziert werden und etwa 700 Mrd EUR an Staatsrisiken. "Die Frage ist natürlich, woher das Angebot kommen soll", sagte Ackermann. Die beabsichtigte Privatgläubigerbeteiligung beim geplanten Haircut für Griechenland habe zu einer großen Verunsicherung geführt. "So etwas muss man ex ante sagen und nicht ex post", sagte Ackermann. Der enorme Refinanzierungsbedarf von Spanien und Italien dürfte dadurch nach seiner Einschätzung schwerer zu decken sein. "Ich glaube einfach nicht, dass die Finanzmärkte und Investoren dazu bereit sind zu diesen Konditionen ..., wenn die Gefahr besteht, dass es irgendwann zu Haircuts kommt", sagte Ackermann.
Für viele Banken sei der Zugang zu den Refinanzierungsmärkten bereits ausgefallen. Die Staatsanleihe sei keine risikofreie Anlage mehr, und das "wird uns noch über viele Jahre beschäftigen", sagte Ackermann. Es stelle sich die Frage, welche Assetanlagekategorie überhaupt als noch wenig risikobehaftet betrachtet werden könne. "Das hat dazu geführt, dass Finanzmärkte politische Märkte geworden sind", sagte Ackermann. Die Bewertungen von Finanzinstituten auf den Märkten würden ganz wesentlich vom politischen Umfeld geprägt.
Die EU-Gipfelbeschlüsse hätten jedoch nicht die von den Märkten gewünschten Antworten gebracht. Die Märkte erwarteten "nicht die ganzen Diskussionen über die Disziplinierung der Haushalte und die Fiskalunion: das sind langfristige richtige Zielsetzungen", sagte Ackermann. Kurzfristig jedoch erwarteten die Märkte zunächst eine Schuldenreduktion in Griechenland, um die Schuldentragfähigkeit zu verbessern.
Zudem würden glaubwürdige Reformprogramme in Italien und Spanien erwartet, die überzeugten, die Schulden-, Fiskal- und Wettbewerbsproblematik in Griff zu bekommen. Weil dies Zeit beanspruche, werde eine Firewall benötigt. "Die Größenordnung, die weltweit erwartet wird, liegt irgendwo zwischen 1 und 2 Bill - in der Regel hören Sie die Zahl zwei".
Desweiteren sei die Rekapitalisierung der Banken und die Reaktivierieung der Refinanzierungsmärkte notwendig. "Das sind die fünf Punkte, die Vertrauen schaffen würden", sagte Ackermann.
Die Erhöhung der Kernkapitalquote bei Banken auf 9% reiche nicht als Antwort auf die Staatsschuldenkrise. "Ein bisschen mehr Kapital macht nicht den Unterschied, wenn sie die Staatsschuldenkrise als Hauptproblem sehen", sagte Ackermann. Deshalb sei die Reaktivierung der Refinanzierungsmärte und Stabilisierung der Staatsanleihemärkte die "absolute conditio sine qua non und wesentlich wichtiger als ein bisschen mehr Kapital", sagte Ackermann.
Gleichwohl erwartet der Deutsche Bank-CEO, dass sich die Auflagen für die Banken in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen werden. "Wir werden mit wesentlich höheren Auflagen zu kämpfen haben, in der Liquidität und im Kapitalbereich", sagte Ackermann. Die Kernkapitalquote dürfte in einer Größenordnung von über 10% liegen. Das Wachstum werde sich verlangsamen mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Ertrag.
Ackermann sprach sich für eine Restrukturierung und Konsolidierung im Bankensektor aus. Banken, die sich im Markt nicht bewährten, müssten ausscheiden, sagte er. Er wandte sich gegen ein Trennbankensystem. Gerade die Universalbanken hätten sich in der Krise bewährt, sagte Ackermann.
-Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122, beate.preuschoff@dowjones.com DJG/bep/nas (END) Dow Jones NewswiresDecember 15, 2011 11:20 ET (16:20 GMT)
Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 20 AM EST 12-15-11
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