Zögerliche Investitionen

US-Wirtschaft wächst nur halb so stark wie erhofft

29.07.16 15:20 Uhr

US-Wirtschaft wächst nur halb so stark wie erhofft | finanzen.net

Das US-Wachstum ist im zweiten Quartal 2016 überraschend ins Stocken geraten.

Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen April und Juni auf das Jahr hochgerechnet nur um 1,2 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,6 Prozent gerechnet.

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   Das recht robuste Konsumwachstum wurde im Berichtsquartal von den sehr zögerlichen Investitionen der Unternehmen zum Großteil kompensiert. Der Konsum, der rund zwei Drittel des BIP ausmacht, stieg um 4,2 Prozent. Doch die Investitionen nahmen nur um 2,2 Prozent zu.

   Im ersten Quartal war das US-BIP um revidiert 0,8 Prozent (vorläufig: 1,1 Prozent) gewachsen, nachdem für das vierte Quartal 2015 ein Anstieg von 0,9 Prozent verzeichnet worden war.

   Die größte Volkswirtschaft der Welt ist in den letzten drei Quartalen jeweils mit Raten unter 2 Prozent gewachsen. Seit dem Ende der Großen Rezession vor sieben Jahren hat beim Wachstum bislang kein vergleichbarer großer Durchbruch stattgefunden, wie er nach vergangenen Rezessionen zu beobachten war. Die durchschnittliche Wachstumsrate im gegenwärtigen Zyklus ist die geringste seit mindestens 1949.

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   Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg um 1,9 Prozent nach einem Plus von 0,3 Prozent im Vorquartal.

   Der BIP-Deflator betrug 2,2 Prozent nach 0,5 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten im Konsens eine Rate von 1,9 Prozent erwartet. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen. Die Verbraucherpreise werden dagegen mittels eines repräsentativen Warenkorbs erhoben.

   WASHINGTON (Dow Jones)

Bildquellen: Dellyne / Shutterstock.com