Fitch: EZB muss mehr tun, um Euro-Kollaps zu verhindern
Nach Ansicht der amerikanischen Ratingagentur Fitch muss die Europäische Zentralbank mehr tun, um ein Auseinanderbrechen der Eurozone zu verhindern.
"Die EZB muss eindeutig mehr unternehmen", sagte David Riley, der für die Fitch-Länderratings weltweit verantwortlich ist. Riley schlug deshalb vor, die EZB könnte eine Zinsobergrenze für Staatsanleihen krisengeschüttelter Staaten festlegen oder dem Rettungsschirm (EFSF) eine Banklizenz erteilen, damit dieser über mehr Mittel verfügt. Die EZB habe einen großen Spielraum, ihre Bilanz auszudehnen, ohne dabei die Inflation anzuheizen. Allerdings betonte Riley auch, dass die Zentralbank die Krise nicht alleine lösen könne.
Die Ratingagentur hält Italien aktuell für die größte Gefahr in der angespannten Lage. "Man kann sich die Eurozone nur schwer ohne das Land vorstellen", sagte Riley weiter. Er lobte das im Dezember begebene riesige Repo-Geschäft der EZB, bei dem sich Banken im Euroraum knapp 500 Milliarden Euro für drei Jahren sicherten. Bisher horten die Kreditinstitute allerdings das Kapital und vertrauen sich gegenseitig kaum noch.
Von Margit Feher, Dow Jones Newswires, 49 (0)69 29725 300,
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January 11, 2012 08:52 ET (13:52 GMT)
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