Das Pulver trocken halten
Auch wenn es so manchem Börsianer angesichts der günstigen Kurse in den Fingern juckt, ein schnelles Ende der nervösen Märkte ist nicht in Sicht. Denn die Kette der schlechten Nachrichten reißt einfach nicht ab.
Nun hat auch noch die amerikanische Regierung ihre Wachtumsprognosen für 2011 und auch 2012 deutlich reduziert. Zudem erwarten sie eine anhaltend hohe Arbeitslosenquote. Das riecht eher nach Rezession als nach Aufschwung. Den gibt es – wen überrascht das noch, außer vielleicht unsere Politiker – auch in Griechenland nicht. Sie werden wieder ihr Defizitziel verfehlen. Statt der angestrebten 7,6 Prozent sollen es laut Regierungsvertretern 8,1 bis 8,2 sein - zumindest laut hellenischer Rechenkunst.
Italiens Reformeifer erlahmt
Damit werden die Eurosorgen auch nicht geringer. Zumal auch in Italien die Reformanstrengungen schon wieder erlahmen. Berlusconi hat die geplante Solidaritätssteuer für hohe Einkommen wieder abgeblasen. Zudem hat die italienische Nachrichtenagentur Ansa Auszüge aus einem Telefonat mit Valter Lavitola, Herausgeber einer Onlinezeitung, veröffentlicht. Er soll gesagt haben: „Ich bin völlig transparent, sauber in allem, was ich tue. Man kann mir nichts vorwerfen. Die Leute können sagen, dass ich vögele. Das ist das Einzige. In ein paar Monaten werde ich fortgehen, um mich um meinen eigenen Kram zu kümmern. Ich verlasse dieses Scheißland, bei dem ich kotzen könnte.“ Da kann man nur hoffen, dass er dies in die Tat umsetzt.
Ein erholsames Wochenende wünscht Jörn Kränicke, Chefredakteur Zum Download von Euro fondsxpress klicken Sie bitte HIER
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