Kunst als Investment - Alternative Anlageklasse mit interessanten Perspektiven

31.07.14 11:08 Uhr

Der Erwerb von Kunstwerken ist nicht mehr lediglich für Liebhaber, sondern zunehmend auch für Anleger eine interessante Option. Weil der Markt jedoch relativ intransparent ist, sollten beim Handel mit Kunstschätzen einige Aspekte beachtet werden.

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Handel mit Kunstobjekten bleibt ein attraktiver Wachstumsmarkt

Kunst oder Gekritzel? Für einen Laien ist der Unterschied oft kaum erkennbar, zumal sich über den Geschmack ohnehin trefflich streiten lässt. Doch nicht nur die Wirkung auf den Betrachter, auch der Wert des Kunstwerks lässt sich nicht selten nur schwer einschätzen. Dass jedoch mit Kunst viel Geld verdient werden kann, beweist nicht zuletzt Vincent van Goghs "Portrait des Dr. Gachet", welches 100 Jahre nach dem Tod des Künstlers für eine Rekordsumme von 82,5 Mio. US-Dollar den Besitzer wechselte. Doch bis heute ist der internationale Kunsthandel ein weitgehend intransparenter Markt geblieben. Kein Kunstobjekt gleicht dem anderen und nur wenige Menschen wissen, wo sich welcher Gegenstand befindet. Darüber hinaus verteilt sich das Fachwissen in puncto Preis und Authentizität weltweit auf nur wenige Experten. Dennoch boomt der Umsatz mit den Kunstschätzen, während die Preise schier ins Unermessliche steigen. Gerhard Richters Gemälde "Domplatz, Mailand" wurde im Mai 2013 für 37,1 Mio. US-Dollar und damit für umgerechnet knapp 29 Mio. Euro ersteigert. Ein anderes Portrait wurde im Rahmen dieser Frühjahrsauktion sogar für noch mehr Geld verkauft: Einem Kunstinteressenten war das Werk "Onement VI" aus dem Jahr 1953, des 1970 verstorbenen Künstlers Barnett Newmann, über 43 Mio. US-Dollar wert. Im gleichen Jahr ging das Werk "Silver Car Crash" des Künstlers Andy Warhol für 105 Mio. US-Dollar an seinen neuen Eigentümer. Dabei stellt das Bild auf den ersten Blick lediglich Tischtennis-Platten dar. Nur ein Jahr zuvor fiel der Hammer bei Mark Rothkos Ölbild "Orange, red, yellow" aus dem Jahr 1961 bei knapp 87 Mio. US-Dollar. Das abstrakte zeitgenössische Kunstwerk, welches die Farben des Sonnenuntergangs wiedergibt, war zugleich eines der teuersten zeitgenössischen Kunstwerke aller Zeiten.

Moderne Kunst bietet hohes Renditepotenzial

Noch bis 1970 war der Kunstmarkt ein wenig beachtetes und sehr kleines Segment, welches überwiegend von Sammlern und Liebhabern geprägt wurde. Doch die Umsätze wuchsen in den achtziger Jahren stetig und moderne Kunst gewann zunehmend das Image einer sicheren und konservativen Sachwertanlage. Als weltweit die Börsen immer größere Gewinne abwarfen und einen steilen Anstieg verzeichneten, entdeckten zahlreiche Investoren den Kunstmarkt als alternatives Investment. Wichtige Kriterien sind hierbei neben dem Namen des Künstlers auch Qualität, Provenienz, kunsthistorischer Rang sowie Erhaltungsgrad. Angesichts der derzeit schwachen Börsenlage ist die Flucht in den Sachwert Kunst, neben den professionellen Investoren auch bei Kleinanlegern zu beobachten. Damit ist Kunst nicht lediglich eine Anlageklasse für die Superreichen. Hochwertige Kunstobjekte schmücken dabei nicht nur Geschäfts- und Privaträume, sondern spielen im Durchschnitt jährliche Renditen zwischen fünf und zehn Prozent ein. Einzelne Portraits erreichen sogar noch deutlich mehr: So sind einige Werke von Gerhard Richter, welche in den achtziger Jahren noch für rund 20.000 DM gehandelt wurden, heute acht bis zehn Mio. Euro wert. Bei gutem Erhaltungszustand bringt eine hochwertige Papierarbeit eines deutschen Expressionisten eine jährliche Rendite von acht bis zehn Prozent. Vor Kurzem konnte der Besitzer mit einem Gursky, den er vor dreißig Jahren für umgerechnet nur 2.000 Euro erwarb, einen Verkaufserlös von 3,5 Mio. Euro erzielen.

Kunstmarkt nicht mit Börsenhandel vergleichbar

Auch diverse Indizes bestätigen die allgemeine Einschätzung, wonach Kunstliebhaber mit ihrem Engagement durchaus viel Geld verdienen können. So weisen unterschiedliche spezifische Kunstrichtungen auf lange Sicht eine überzeugende Wertentwicklung auf. In der Vergangenheit fiel diese gegenüber Standardwerten an der Börse teilweise sogar höher aus. Dabei lassen sich Kunstwerke jedoch nicht über einen Verkaufsantrag an der Börse veräußern. Die beschränkte Liquidität des Marktes führt dazu, dass die Marktgängigkeit eines Werkes im Wesentlichen von dessen Qualität abhängt. Je günstiger ein Werk erworben wird, desto höher fällt dabei die Rendite aus. Diesen "fairen" Wert erzielen Investoren leichter über Auktionshäuser, als direkt über eine Galerie. Laut Auctionata-Gründer Alexander Zacke, stellt Kunst eine stabile, wertbeständige und sichere Anlageform dar, bei welcher ein Preisverfall sehr unwahrscheinlich ist. Werden die Anlageobjekte dabei länger behalten, so fallen die Verkaufskosten nur marginal ins Gewicht. Um in ein vielversprechendes Objekt zu investieren und dieses auch als solches zu erkennen, ist ein gewisses Know-how vonnöten, welches sich Interessenten nach und nach aneignen können. Das größte Potenzial besitzen dabei grundsätzlich solche Werke, die gerade nicht en vogue sind. Demnach sind aktuell Impressionisten, Fine Arts, zeitgenössische Kunst und Klassische Moderne besonders erfolgversprechend. Für Neueinsteiger, die ein Kaufinteresse entwickelt haben oder den Verkauf eines Werkes anstreben, ist Auctionata dabei eine geeignete Adresse.