Deutsche Telekom profitiert von Bericht über T-Mobile US

Der französische Internet- und Mobilfunkanbieter Iliad sucht offenbar bei Investoren nach Hilfe für ein höheres Gebot für die Telekom-Tochter T-Mobile US. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die Aktien des Bonner Konzerns verteuerten sich am Montag zeitweise um rund 0,6 Prozent. Damit zählten sie in einem schwächeren Markt zu den gefragtesten Papieren im deutschen Leitindex DAX.

Das von dem Milliardär Xavier Niel geführte Unternehmen habe sich vor allem an auf Übernahmen spezialisierte Finanzinvestoren gewandt, heißt es in dem Bericht. Die Gespräche könnten Fahrt aufnehmen, nachdem vergangene Woche durchgesickert war, dass die Telekom bei einer höheren Offerte verhandlungsbereit sein könnte. Dabei müsste Iliad aber mindestens 35 bis 40 Dollar je T-Mobile-US-Aktie auf den Tisch legen. Eine Offerte in Höhe von 33 Dollar je Aktie hatten die Bonner zurückgewiesen.

Ein Händler wertete das fortgesetzte Interesse von Iliad positiv. Ein Angebot in Höhe von 35 Dollar könnte ausreichen, um Gespräche mit der Telekom in Gang zu setzen, sagte er. Allerdings dürften die Bonner auf diesem Niveau kaum verkaufen, da dieser Preis vermutlich auf einem Szenario ohne Einsparpotenzial sowie hohen Kosten für Mobilfunk-Sendefrequenzen bei der Versteigerungen 2015 basieren würde. Sollten dann noch der US-Satelliten-TV-Anbieter Dish oder Kabelnetz-Unternehmen ein Auge auf T-Mobile US werfen, dürfte der Preis steigen. Daher sieht der Händler mit Blick auf den angestrebten Verkauf der US-Tochter mehr Chancen als Risiken.

Zuletzt wurde immer wieder spekuliert, dass sich Iliad mit dem US-Satelliten-TV-Anbieter Dish zusammentut. Der wirft bereits seit einiger Zeit ein Auge auf die Mobilfunkbranche./mis/ag