Bank of England ändert Geldpolitik nicht
Die britische Notenbank hat ihren geldpolitischen Kurs wie erwartet nicht verändert.
Sowohl der Leitzins als auch das Volumen des Anleihekaufprogramms bleiben unverändert, wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte. Beides hatten Bankvolkswirte erwartet. Der Leitzins liegt damit weiterhin auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent.
Die neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses unter Führung von Notenbankchef Mark Carney ließen das Volumen des Anleihekaufprogramms unverändert bei 375 Milliarden Pfund. Allerdings ist das Volumen seit geraumer Zeit ausgeschöpft. Letztmalig hatte die Bank of England vor etwas mehr als einem Jahr am Markt Anleihen gekauft.
"Aus London nichts Neues - wie zu erwarten war", kommentierte Experte Norman Rudschuck von der NordLB. Die Bank of England hatte im August ein Niedrigzinsversprechen abgegeben (Forward Guidance). Demnach will sie am Leitzins so lange nichts ändern, wie die Arbeitslosenquote über sieben Prozent liegt. Derzeit beträgt sie 7,7 Prozent. Die Notenbank erwartet, dass die Grenze erst im späten Jahresverlauf 2016 erreicht wird. Viele Marktteilnehmer rechnen mit einem deutlich früheren Zeitpunkt und entsprechend mit rascheren Zinsanhebungen. Seit Jahresbeginn zeigen sich in der britischen Wirtschaft Anzeichen einer Besserung. In den vergangenen Monaten war die Konjunktur spürbar in Schwung gekommen. Allerdings steht die konjunkturelle Erholung auf wackligen Beinen. So war beispielsweise die Industrieproduktion im August überraschend gesunken.