Centrotherm schreibt auch unter dem Strich Verlust

Das Nettoergebnis rutschte wegen der Investitionszurückhaltung der Kunden auf einem von Überkapazitäten geprägten Markt mit 15,9 Millionen Euro ins Minus, wie die TecDax-Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte noch ein Gewinn von 51,1 Millionen Euro in den Büchern gestanden. centrotherm photovoltaicshatte bereits bei der Vorlage vorläufiger Zahlen Anfang des Monats angekündigt, mit einem harten Sparprogramm inklusive Arbeitsplatzabbau gegenzusteuern.

     Einen konkreten Ausblick für dieses Jahr blieb der Vorstand erneut schuldig. "Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktsituation möchten wir keine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2012 geben", erklärte Vorstandschef Robert Hartung. 2012 werde wieder ein "sehr herausforderndes Jahr" mit einigen Unsicherheiten. Die Branche befinde sich in der Konsolidierungsphase. Die weitere Entwicklung hänge auch von der Politik und den Finanzmärkten ab. Beides sei derzeit schwer kalkulierbar.  Zumindest im ersten Halbjahr rechnet das Unternehmen mit keiner deutlichen Veränderung der Auftragslage.

    Wie schon Anfang des Monats mitgeteilt, fiel bei centrotherm 2011 auf operativer Ebene (EBIT) ein Verlust von 19,8 Millionen Euro an, nach 75,4 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr. Den Umsatz konnte das Unternehmen zwar noch um 11,9 Prozent auf 698,5 Millionen Euro steigern, lag damit aber unter der eigenen Prognose von 710 Millionen Euro. Auch das im Herbst bereits gesenkte Ziel einer positiven Marge verfehlte centrotherm.

   Grund für die schlechte Entwicklung ist der immense Preisverfall in der Branche. Da centrotherm viele Kunden in China hat, die dank staatlicher Hilfe lange Zeit guten Zugang zu Finanzierungsmitteln hatten, hat die Krise den Anlagenbauer später als viele Wettbewerber erwischt. Mittlerweile ächzen aber auch die chinesischen Hersteller unter dem Preisdruck und streichen ihre Investitionsvorhaben zusammen. Mit 423 Millionen Euro hatte centrotherm zum Jahresende ein nur halb so großes Auftragsvolumen wie im Vorjahr in den Büchern.

BLAUBEUREN (dpa-AFX)