China-Verträge der Deutschen Börse und Deutschen Bank drohen zu platzen
Die Handelsbeziehung zwischen Frankfurt und Peking beginnt holprig.
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Deutsche Bank und Deutsche Börse haben laut Insidern zwar unterschriftsreife China-Verträge. Die chinesischen Vertragspartner hätten aber ohne Angaben von Gründen die Termine zur Unterzeichnung der Verträge platzen lassen, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen. Beide Häuser gehen gleichwohl davon aus, dass die Verträge nur auf Eis liegen und später noch zustande kommen.
Frankfurt soll eines der Renminbi-Handelszentren in Europa werden. Die Grundsatzentscheidung dazu war bereits im März gefallen. Deutsche Börse und Deutsche Bank wollen mit den Verträgen von der Handels- und Abwicklungsvereinbarung profitieren. Nach dem Schulterschluss Peking/Frankfurt dürfen 9,5 Milliarden Euro direkt in die chinesische Wirtschaft investiert werden. Die Bank of China soll dazu ab November Geschäfte in der chinesischen Währung direkt in Frankfurt abwickeln.
Mit der Bank of China fangen gleichwohl die Probleme an. Der stellvertretende Vorstandschef der halbstaatlichen Geschäftsbank sollte zur Vertragsunterzeichnung mit der Deutschen Bank ursprünglich Ende vergangener Woche anreisen, wie ein Informant sagte. Doch dies passierte nicht.
Den Grund für die abgesagte Europa-Reise sehen Insider in einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders China Central Television. Demnach soll die Bank of China Geldvermögen ins Ausland geschleust zu haben. Die Bank of China bezeichnete den CCTV-Bericht als "faktisch falsch". Es gebe Missverständnisse darüber, wie ihr grenzüberschreitendes Geldtransfer-Geschäft funktioniere, erklärte die Bank.
Diese Missverständnisse sind nicht nur für die Vertragsunterzeichnung mit der Deutschen Bank schlecht. Auch für die die Zusammenarbeit Frankfurt/Peking, deren erste Vorreiterin die Deutsche Börse ist, bedeutet das Unsicherheit. "Man kann nicht ausschließen, dass chinesische Behörden der Bank of China das Clearing entziehen", erklärte ein dritter Informant. Laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua untersucht die chinesische Zentralbank bereits grenzübergreifende Renminbi-Geschäfte.
Auch für die Deutsche Börse gestaltet sich die Zusammenarbeit mit ihrem chinesischen Vertragspartner schwierig. Auskünfte über Inhalt der Verträge gibt es bislang nicht. Insider berichteten aber auch hier von unerklärlichen Verzögerungen. "Jede Seite hat ihre Hausaufgaben gemacht, so dass der Weg für die Unterzeichnung eigentlich frei ist", sagte eine der involvierten Personen. Und fügte hinzu: "Hinweise auf Hindernissen gab es nicht, zumindest nicht nach westeuropäischen Verständnis."
Obwohl für deutsche Großunternehmen und Finanzhäuser China längst kein wirtschaftliches Neuland mehr ist, scheinen sie bei Verhandlungen immer noch zu sehr von ihren eigenen Maßstäben auszugehen. "Ein klassischer Fehler ist zu sagen: 'Aber das haben wir doch vereinbart'", erklärte Metzler-Partner Johannes Reich jüngst in einem Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland. Die Frankfurter Privatbank gehört zu den Mitverwaltern des chinesischen Staatsfonds und kennt den Markt seit Jahren. "Auch wenn man das Gefühl hat, 'jetzt haben wir es geschafft, jetzt sind wir soweit', kann es sein, dass zwei, drei Wochen erst einmal gar nichts passiert", sagt Reich . "Geduld ist wichtig."
Mit einem Scheitern der Zusammenarbeit Frankfurt und Peking rechnen Beobachter nicht. "Die Chinesen sind genauso dran interessiert wie wir", sagt ein vierter Kenner der Materie. Sollte der Bank of China tatsächlich das Clearing entzogen werden, gebe es genügend andere ähnlich qualifizierte chinesische Banken.
Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com
DJG/mln/jhe
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2014 12:51 ET (16:51 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 51 PM EDT 07-14-14
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