DIHK

Solarbranche wächst trotz Subventionskürzung weiter

09.03.12 08:20 Uhr

Die geplanten Einschränkungen in der Solarstrom-Förderung werden den Ausbauboom nach Einschätzung einiger Experten in Deutschland kaum bremsen.

   Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für dieses Jahr mit einem Rekordzubau an Photovoltaikanlagen. "Nach unseren Schätzungen wird sich die Summe auf 8000 Megawatt (MW) belaufen", sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Das entspreche rein theoretisch der Leistung von 5 Kernkraftwerken. Der Vizechef der Unionsfraktion, Michael Fuchs (CDU), erwartet eine ähnliche Größenordnung beim Neubau von Photovoltaikanlagen. 2011 war nach Angaben der Bundesnetzagentur eine Kapazität von 7500 MW errichtet worden. Das ist etwa doppelt so viel, wie die Regierung für sinnvoll hält.

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    Die Reform des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) mit Einschnitten bei der Einspeisegebühr von 20 Prozent und mehr soll an diesem Freitag in erster Lesung im Bundestag beraten werden und zum 1. April in Kraft treten. Bisher waren für Juli neue Kürzungen vorgesehen. Mit den Kürzungen wird auf den andauernden Preisverfall für Solarmodule reagiert. Der Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW) wollte keine Schätzung über den Zubau in diesem Jahr abgeben. Wegen des neuen Stichtags am 1. April könnten aber viele Bauherren versuchen, Anlagen vorher ans Netz zu bekommen. In den vergangen Jahren ist es mehrfach zu solch einer "Stichtagsrallye" gekommen, zuletzt im Dezember. Der BSW berichtet auch von Großinvestoren, die geplante Projekte wegen der verschlechterten Konditionen abgesagt hätten.

FRANKFURT (dpa-AFX)