Konjunkturausblick für Deutschland trübt sich deutlich ein
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, kurz DIW, hat seine Konjunkturprognose für Deutschland deutlich gesenkt.
Die Berliner Ökonomen rechnen damit, dass die deutsche Wirtschaft 2012 nur noch um ein Prozent wächst. Im Sommer hatte das Institut noch 1,8 Prozent prognostiziert. Für das laufende Jahr reduziert das DIW seinen Wachstumsausblick von 3,2 auf 2,8 Prozent.
Die internationale Schuldenkrise belaste zunehmend auch die deutsche Wirtschaft, begründet das DIW seine ungünstigere Prognose. "Die Stimmungsindikatoren haben sich bedenklich verschlechtert", sagte Deutschland-Experte Simon Junker. Auch wenn sich Deutschland bislang noch recht robust gezeigt habe, werde die große Verunsicherung der Unternehmen und Verbraucher ihren Tribut von der Realwirtschaft fordern.
Der erwartete Abschwung werde auch auf dem Arbeitsmarkt und im Geldbeutel der Bundesbürger Spuren hinterlassen. Nach Einschätzung des DIW werden Beschäftigung und Löhne im nächsten Jahr vorübergehend leicht zurückgehen.
Für die Weltwirtschaft verdüstern sich die Aussichten ebenfalls. "Die Zeit des großen Aufschwungs ist vorbei", so DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Das Institut geht sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr von einem globalen Wachstum von vier Prozent aus. Vor allem die westlichen Industrieländer dürften gefährlich nah an eine Stagnation herankommen. Stützend dürfte vor allem das Wachstum in den Schwellenländern wirken./hbr/bgf
(dpa-AFX)