Deutsche Bank bootet Goldman und Blackstone in Chicago aus
Die Deutsche Bank steht in den USA zusammen mit ihrem Partner NorthStar vor der Übernahme eines hundertstöckigen Hochhauses in Chicago.
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Die vierthöchste Immobilie Chicagos, das John Hancock Center, solle über eine Zwangsvollstreckung an die Deutsche Bank übergehen, sagten mehrere Personen mit entsprechenden Informationen. Das Frankfurter Institut würde bei einem Erfolg ihre Wettbewerber Goldman Sachs, Blackstone und andere Investoren ausbooten.
Laut den Kreisen hat die Deutsche Bank nachrangige Kredite im Nennwert von 218 Millionen US-Dollar erworben. Im Gespräch sei auch der Kauf vorrangiger Verbindlichkeiten. Sobald die Bank und ihr Immobilienpartner NorthStar die Kredite im Besitz haben, können sie die Zwangsvollstreckung einleiten. Denn Goldman Sachs und dem Immobilienverwalter Golub & Co sei vergangenen Monat der Schuldendienst nicht mehr gelungen, heißt es in den Kreisen.
Der Wolkenkratzer in Chicago zeigt exemplarisch die Zustände in den USA nach dem Platzen der Immobilienblase und wie nun um attraktive Gebäude gekämpft wird. Gekauft wurde das Hochhaus in den Boomjahren. Dabei nahm der Käufer hohe Schulden auf, während er nur wenig Eigenkapital in die Immobilie steckte. Seitdem die Kredite nicht mehr bedient werden können, droht die Zwangsvollstreckung. Investoren können über den Erwerb der Kredite in die Rolle der Gläubiger schlüpfen und sich so an die Immobilien heranschleichen.
Im Falle des John Hancock Center würde die Deutsche Bank nun Blackstone ausstechen. Die Beteiligungsgesellschaft hatte bereits vergangenen Monat alte Kredite zur Finanzierung des Wolkenkratzers erworben und galt als Favorit für eine Übernahme.
Mit einem Trick sicherte sich der Deutsche-Bank-Partner NorthStar aber nun das bevorzugte Recht als Gläubiger. Northstar erwarb solche Schulden, die mit dem Recht verbunden waren, Blackstone auszuzahlen. Und dies sei nun geschehen, sagten mehrere Informanten.
Der Immobilienfonds Whitehall von Goldman versuchte zwar zunächst, eine Übernahme des Hochhauses durch die Gläubiger zu verhindern. Dabei setzte er auf die in den USA beliebte Methode, die Gläubiger zu verklagen und ihnen eine Schuld am Ausfall der Kredite zu geben. Whitehall wollte dabei argumentieren, dass es bereits 2007 einen Plan zur Abbezahlung der Immobilienkredite gegeben habe, der auch vorläufig von den damaligen Gläubigern genehmigt gewesen sei. Dann hätten aber andere Gläubiger diesen Plan torpediert und so Mitschuld an dem Zahlungsausfall auf sich geladen. Nun hieß es aber in den Kreisen, dass Whitehall wohl nicht mehr den Rechtsweg beschreiten werde. Der Immobilienfonds sei nämlich in einer solchen Weise bei dem Wolkenkratzer engagiert, dass für ihn immer noch ein Gewinn herausspringe, selbst wenn die Deutsche Bank und NorthStar die Zwangsvollstreckung durchsetzten.
Für die Deutsche Bank und NorthStar soll sich der Kauf natürlich ebenfalls lohnen. Sie wollen die Immobilie stückweise gewinnbringend verkaufen und dabei sogar den Goldman-Partner Golub mit im Boot behalten. Dafür bietet die Immobilie gute Chancen. Die Einzelhandelsfläche dort ist vollständig vermietet. Lediglich bei den Büroflächen stehen 40 Prozent leer. Vor einem Verkauf müssten hier Mieter gefunden werden, dies werde dann einen attraktiven Verkaufspreis ermöglichen, sagen die Informanten.
NEW YORK (Dow Jones)
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