Deutsche Börse hält sich bei Dividende noch bedeckt
Nach einem heftigen Gewinneinbruch im dritten Quartal hält sich die Deutsche Börse die Höhe der Dividende für das laufende Jahr noch offen.
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Erst im Februar 2014 will das Unternehmen zusammen mit den Jahreszahlen die Karten auf den Tisch legen. "Wir wissen, dass Kontinuität bei der Dividendenzahlung für Anleger wichtig ist", sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.
Die Deutsche Börse will üblicherweise zwischen 40 und 60 Prozent des Nettogewinns ausschütten. Im vergangenen Jahr waren es 2,10 Euro je Aktie gewesen, 20 Cent weniger als zuvor. Angesichts der sinkenden Gewinne befürchten viele Analysten, dass der Konzern erneut weniger an Aktionäre auszahlen könnte. An der Börse war das keine Überraschung. Die Aktie legte bis zum Nachmittag leicht zu und machte damit einen Teil ihrer Vortagesverluste wett.
Im dritten Quartal war der Überschuss um mehr als 60 Prozent auf 61,6 Millionen Euro eingebrochen. Das lag vor allem an einem bevorstehenden Vergleich mit einer US-Behörde wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen vor fünf Jahren. Dafür legte das Unternehmen 112,5 Millionen Euro zur Seite. Hinzu kamen die Kosten für Rechtsanwälte von 6,3 Millionen Euro.
Die Abwicklungs- und Wertpapierverwahrtochter Clearstream soll insgesamt knapp 170 Millionen Dollar (123,6 Mio Euro) zahlen. Ursprünglich hatte die Exportkontrollbehörde OFAC sogar 340 Millionen Dollar gefordert. Sollte die Deutsche Börse sich auf einen Vergleich einlassen, sinkt der Betrag um 10 Prozent auf 152 Millionen Dollar.
Bei dem Verfahren geht es um den Vorwurf, dass Clearstream bei Wertpapierübertragungen innerhalb seines Abwicklungssystems im Jahr 2008 US-Handelssanktionen missachtet hat. Die amerikanischen Behörden fuhren zuletzt eine harte Linie bei Geschäftsbeziehungen westlicher Firmen in den Iran.
Im normalen Geschäft konnte die Deutsche Börse weiter kaum von der Rekordjagd an den Aktienmärkten profitieren. Die Nettoerlöse gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf 457,9 Millionen Euro zurück. Der um die Rückstellungen sowie die Kosten für das laufende Sparprogramm bereinigte operative Gewinn (Ebit) schmolz um 10 Prozent auf 224 Millionen Euro.
Vor allem an der Derivatebörse Eurex hielten sich Anleger zurück. Wegen der geringen Schwankungen an den Finanzmärkten mussten sie nicht so häufig umschichten. Zudem belasteten die niedrigen Zinsen das Geschäft mit der kurzfristigen Anlage von Kundengeldern. Seit langem kämpfen die Börsenbetreiber zudem mit der wachsenden Konkurrenz von außerbörslichen Geschäften - etwa von Banken untereinander.
Die Deutsche Börse versucht, mit einem Sparprogramm gegenzusteuern. Die Kosten sollen bis 2016 um dauerhaft 70 Millionen Euro sinken, 140 von 3.700 Stellen wegfallen. Das erfordert zugleich aber Investitionen. Dafür legte das Unternehmen im ersten Halbjahr bereits 75 Millionen Euro beiseite, nun kamen weitere 8,2 Millionen hinzu. Ursprünglich hatte Vorstandschef Reto Francioni sein Heil in einer Fusion mit der New Yorker Börse NYSE Euronext gesucht. Doch dieser Versuch scheiterte vor anderthalb Jahren am Veto der EU-Kommission.
Seit dieser Niederlage versucht Francioni, die Deutsche Börse allein weiterzuentwickeln. Bis 2017 sollen die Nettoerlöse auf 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro steigen. Dazu beitragen sollen etwa neue Geschäfte in Asien. Zudem hofft der Konzern, dass auf Druck der Politik künftig wieder mehr außerbörslicher Handel über transparente Plattformen abläuft. Dafür bietet sich der Börsenbetreiber als Dienstleister an./enl/stk/he
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