EADS wehrt sich gegen "unangemessene Einmischung der Regierung"

Man könne es nicht akzeptieren, dass sich in Entscheidungen hinsichtlich des Standorts oder der Wahl der Vorstandsmitglieder und Ähnliches eingemischt werde, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Louis Gallois.

   Dies seien Entscheidungen, die innerhalb des Unternehmens zu treffen seien. Vorstand und Verwaltungsrat seien sich in diesem Punkt absolut einig, sagte Gallois dem französischen Sender Radio Classique. Er reagierte damit auf Kritik der deutschen Bundesregierung an der Unternehmenspolitik. Der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Peter Hintze, hatte in einem Brief an den designierten Gallois-Nachfolger Tom Enders dagegen protestiert, die französische Stadt Toulouse zum alleinigen Konzernsitz von EADS zu machen und den heutigen Zweitsitz Ottobrunn nahe München damit abzuwerten. Enders führt derzeit die Flugzeugtochter Airbus, die die Mehrheit zum Konzernumsatz und -gewinn beiträgt.

   Deutschland und Frankreich sind zu gleichen Teilen an der im Jahr 2000 gegründeten EADS beteiligt. Die Spitzenpositionen im Konzern und bei der Tochter Airbus werden traditionell zu gleichen Teilen von Franzosen und Deutschen besetzt.

PARIS (Dow Jones)