Ethikkommission soll moralische Fragen zu selbstfahrenden Autos klären
FRANKFURT (Dow Jones)--Eine Ethikkommission im Bundesverkehrsministerium soll moralische Fragen im Zusammenhang mit der Zulassung selbstfahrender Autos im Straßenverkehr klären. "Da geht es darum, was die Algorithmen in den Fahr-Computern berücksichtigen müssen bzw. was die Programmierer dürfen und was nicht", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der Zeitung Bild am Sonntag. Dafür setze er eine Ethikkommission in seinem Ministerium ein. "Den Vorsitz wird der frühere Bundesverfassungsrichter Udo di Fabio übernehmen."
Dobrindt ist überzeugt, dass automatisierte Systeme die Zahl an Unfällen, Verletzten und Toten drastisch reduzieren werden. "Aber hundertprozentige Sicherheit kann kein technisches System der Welt garantieren", sagte er der Zeitung. Das gelte auch für den Autopiloten von Tesla. Dessen jüngste Unfälle bedeuteten keinen Rückschlag für das autonome Fahren.
"Wir befinden uns in der Forschungs- und Testphase", so Dobrindt. "Heute verfügt auch ein Tesla noch nicht über einen vollständigen Autopiloten, sondern über Assistenzsysteme. Diese erfordern aber die hundertprozentige Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers, der jederzeit in der Lage sein muss, die Systeme zu übersteuern."
Dobrindt bereitet derzeit eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes vor, um vollautomatisiertes Fahren zuzulassen. Diese Gesetzesänderung solle noch in diesem Jahr beschlossen werden, sagte er Bild am Sonntag.
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July 10, 2016 03:52 ET (07:52 GMT)
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