Frankfurt intern: Auden AG - heiße Kiste
Die Idee scheint genial, das Potenzial riesig. Das ist Optiopay. Die Idee des Start-up: Liquidität vermarkten.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Überweist beispielsweise ein Versicherer 100 Euro Schadenssumme, kann der Kunde dank Optiopay wählen, ob er den Betrag bar oder in Form eines 110-Euro-Gutscheins etwa von Zalando will. Profitieren soll jeder. Der Kunde, weil er mehr für sein Geld bekommt. Zalando, weil über die Gutscheinaktion ein Kunde gewonnen wird. Optiopay, weil Zalando für den Gutscheinumsatz zahlt. Und der Versicherer, weil Optiopay einen Teil der Einnahmen weiterreicht. Auch Anleger sollen gewinnen, denn an Optiopay ist die Auden AG
beteiligt. Auden hieß früher Kilian Kerner (KK), machte Mode und Millionenverluste. Doch zum Jahresstart stieg Auden bei KK ein.
Der Investor wurde Mehrheitseigentümer, machte aus der Bekleidungs- eine Beteiligungsfirma, benannte sie um und brachte seine 20-Prozent-Beteiligung an Optiopay in die Gesellschaft ein. Seither haussiert die Aktie, auch wenn Audens Börsenwert mit 29,7 Millionen Euro längst weit über dem der Optiopay-Beteiligung liegt. Diese war laut Auden zuletzt 3,2 Millionen Euro wert.
Allerdings sollen noch zwei weitere Gesellschaften eingebracht werden. Zudem ist die Auden AG auf der Suche nach weiteren Beteiligungen. Wie wir hören, ist eine baldige Kapitalerhöhung geplant, eine zweite soll im Jahresverlauf zu deutlich höheren Kursen platziert werden. Investoren stünden schon bereit. Neben der Beteiligung an aussichtsreichen jungen Firmen verfolgt Auden noch ein anderes Ziel: Über ihre Börsennotierung will die AG vermögenden Family-Offices Zugang zu Start-up-Firmen bieten. Fazit: heiße Kiste mit viel Potenzial - und Risiko.
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Bildquellen: iStockphoto, Deutsche Börse
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