Eon: Akuter Energieausfall

Johannes Teyssen, Vorstand des größten deutschen Versorgerkonzerns, will Aktionären eine "neue Energiewelt" schmackhaft machen. Doch die Lage ist düster.
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von Birgit Haas, €uro am Sonntag
Johannes Teyssen steht unter Druck. Der Vorstandschef des Energieversorgers Eon hat vergangene Woche das schlechteste Ergebnis der Unternehmensgeschichte präsentiert. Der Verlust beläuft sich auf 16 Milliarden Euro - nach 2011, 2014 und 2015 das vierte Minus unter Teyssens Führung. Ende 2018 läuft der Vertrag des Managers aus. Gehen die Geschäfts bis dahin nicht besser, ist seine Zukunft unklar.
An der Börse gab die Eon-Aktie um mehr als vier Prozent nach und zeigte sich auch danach energielos. Um Aktionäre bei Laune zu halten, will Eon - im Gegensatz zum Konkurrenten RWE - für das abgelaufene Geschäftsjahr dennoch eine verringerte Dividende von 21 Cent je Aktie zahlen, nach 50 Cent für 2015.
Kostensenkungen sollen es richten, 400 Millionen Euro will Teyssen sparen, um Eon in die "neue Energiewelt" zu führen. "Wir haben jetzt reinen Tisch gemacht", sagt der Chef des größten deutschen Versorgers. Doch Sparen allein wird nicht reichen, denn finanziell sieht es düster aus. Allein elf Milliarden Euro hat Eon auf die Kohle- und Gaskraftwerke der Tochter Uniper abschreiben müssen. Das Eigenkapital ist um alarmierende 93 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zusammengeschmolzen. Damit liegt die Eigenkapitalquote bei lediglich zwei Prozent - der schwächste Wert im DAX.
Atomausstieg belastet
Die Einnahmesituation ist ebenfalls desaströs: Der freie Barmittelzufluss ist negativ, sprich, Eon verbrennt Geld. Und: Das Essener Unternehmen steht mit 29,3 Milliarden Euro in der Kreide. Zudem hat das Rekordminus aus 2016 Ursachen, an denen Teyssen nur wenig ändern kann. Zum einen sinken die Preise im Stromgroßhandel seit 2011 kontinuierlich. Die bevorzugte Einspeisung von Wind- und Solarenergie dämpft die Nachfrage nach konventionellem Strom. Erst Ende 2016 deutete sich ein Aufwärtstrend an.
Zum anderen macht der geplante Atomausstieg bis 2022 zu schaffen. Seit Anfang des Jahres ist klar, wie viel die Stromversorger zahlen müssen, damit der Staat die Verantwortung für die Lagerung des hochradioaktiven Mülls übernimmt. Insgesamt sollen sie bis Mitte des Jahres 23,6 Milliarden Euro in einen öffentlichen Fonds einzahlen. Allein auf Eon kommen zehn Milliarden zu.
Zudem muss das Unternehmen Geld für den Rückbau seiner drei Atomkraftwerke vorhalten. Im Gegensatz zu den Gas- und Kohlekraftwerken hat Eon die Meiler nicht an die Tochter Uniper ausgelagert, die seit September an der Börse ist.
Zwei Milliarden will Eon durch eine Kapitalerhöhung um zehn Prozent sowie der Ausgabe von Anleihen gewinnen. Bis Jahresende sollen zudem die verbliebenen 47 Prozent Anteile an Uniper veräußert werden.
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Bildquellen: E.ON, PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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