Die Toten Hosen haben Markenschutz auf das "Unwort des Jahres"

"Gutmensch" wurde diese Woche zum "Unwort des Jahres" gekürt. Die Toten Hosen haben sich das Wort schon vor einem Jahr als Wortmarke schützen lassen.
Da dürfte sich die fünfköpfige Besetzung der Toten Hosen gefreut haben, als diese Woche "ihr" Wort "Gutmensch" zum Unwort des Jahres gewählt wurde. Als hätten sie es geahnt, haben sich die Mitglieder genau dieses Wort nämlich bereits im Vorjahr schützen lassen.
Genau genommen ließ sich Patrick Orth, der Geschäftsführer der Hosen-Firma JKP, im Januar des Vorjahres das Wort "Gutmensch" als Wortmarke schützen. Im Hinterkopf hatte er dabei insbesondere "Gutmensch"-Tassen, -Shirts, -Fruchtsäfte, und Alkholika. Fan-Shirts mit dem Aufdruck "Gutmensch" befanden sich damals bereits im Verkauf und die Toten Hosen wollten das Sortiment gerne erweitern. Unter anderem sei wohl auch ein "Gutmensch"-Bier in Planung. Der Markenschutz sollte also dazu dienen, anderen möglichen Konkurrenten die Benutzung des Wortes "Gutmensch" für ihr Produkt gegebenenfalls zu verbieten.
Welchen Einfluss hat die Wahl zum "Unwort des Jahres" auf den Markenschutz der Toten Hosen?
Eins ist zumindest sicher: Finanziell haben die Toten Hosen aus ihrem "Unwort-Markenschutz" noch nicht Profit zu schlagen versucht. Ob sie es überhaupt könnten, ist wiederum eine andere Frage. Der "Unwort"-Jury selbst war bei der Wahl jedenfalls nicht klar, dass ihr gewähltes "Unwort des Jahres" bereits von den Toten Hosen geschützt worden war. Jury-Sprecherin Prof. Nina Janich erklärte, die Band habe sich noch nicht bei der Jury gemeldet.Tote Hosen feiern den "Wahlerfolg"
Die Wahl ihres "Gutmensch"-Markenschutzes zum Unwort des Jahres 2015 feiert die Band trotzdem auf besondere Weise. Im Online-Fanshop der Toten Hosen heißt es nämlich: "Um dem Gutmenschentum noch die Krone aufzusetzen, gehen zur Feier des Wahlerfolgs zum "Unwort des Jahres" ab sofort 10 Euro von jedem verkauften Shirt an den "RAA Sachsen" Opferberatung-Unterstützung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt."Damit dürften alle Beteiligten einverstanden sein. Denn immerhin kann das "Unwort", das laut Jury "Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv und dumm" diffamiert, nun trotzdem Gutes bewirken.
Redaktion finanzen.net
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