Halbzeit 2015: Die Tops und Flops aus dem Euro Stoxx 50

von Jörg Bernhard

Der Euro Stoxx 50 verbuchte - trotz der jüngsten Zuspitzung der Lage in Griechenland - seit dem Jahreswechsel einen Wertzuwachs im zweistelligen Prozentbereich. Außerdem blieb er bislang vor einem Rutsch unter die 200-Tage-Linie, die zudem eine steigende Tendenz aufweist, verschont. Doch schon in der kommenden Woche könnte es diesbezüglich eng werden, schließlich fehlen für einen Test derzeit weniger als 100 Indexpunkte.
Im ersten Halbjahr entwickelten sich zwei deutsche Aktien ausgesprochen negativ: RWE (-20,9 Prozent) und Eon (-14,2 Prozent) führten die Liste der größten Kursverlierer an, gefolgt vom französischen Energieversorger GDF Suez (-13,7 Prozent). Die Gewinneinbrüche und Dividendensenkungen der Versorger haben in den vergangenen Monaten zu einer massiven Verkaufswelle und neuen Jahrestief gesorgt. Ein Anfang Juni veröffentlichtes Urteil zur Atomsteuer belastete Versorgeraktien zusätzlich, obwohl es an den Aktienmärkten erwartet worden war.

Die Highflyer aus dem Euro Stoxx 50

Unter den Top-Five-Performern fanden sich innerhalb des Euro Stoxx 50 mit ING Groep (+37,2 Prozent), Intesa Sanpaolo (+35,4 Prozent) und der Société Générale (+22,3 Prozent) erstaunlich viele Finanzwerte. Offensichtlich halten die Akteure an den Finanzmärkten europäische Bankaktien trotz der akut drohenden Staatspleite Griechenlands für kaufenswert. Kein Wunder, schließlich wurden deren vor einigen Jahren zu beklagenden Risiken in Zusammenhang mit Griechenland auf den Steuerzahler übertragen. Ganz oben auf dem Treppchen fand sich allerdings der Dollarprofiteur Airbus Group (+45,2 Prozent). Da in der internationalen Luftfahrtbranche überwiegend in Dollar fakturiert wird, sorgte der starke Greenback für höhere Umsätze, Gewinne und volle Auftragsbücher. Zur Erinnerung: Gegenüber dem Euro hat sich der Dollar seit dem Jahreswechsel um mehr als acht Prozent verteuert.