Irland hofft auf weitere EU-Hilfen
Irland hofft auf weitere EU-Hilfen, um dauerhaft an den Kapitalmarkt zurückzukehren.
Obwohl das angeschlagene Land in der vergangenen Woche erstmals seit seiner Schuldenkrise wieder langfristige Staatsanleihen am Markt platzieren konnte, müsste es noch einen weiteren Finanzpakt mit der Eurozone geben, damit Irlands Kosten zur Schuldenaufnahme sinken könnten, sagte der Chef der nationalen Schuldenverwaltung National Treasury Management Agency, John Corrigan, am Sonntag.
Vor zwei Jahren hatten die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds Irland mit Rettungshilfen in Höhe von 67,5 Milliarden Euro vor dem Bankrott bewahrt. Diese Darlehen laufen Ende 2013 aus, und dann will Irland wieder regulär am Kapitalmarkt auftreten. Vergangene Woche hatte die Regierung bereits gejubelt, weil sie erstmals seit Erhalt des Rettungsschirms wieder Staatsanleihen im Wert von mehr als 5,2 Milliarden Euro zu einer durchschnittlichen Rendite von 5,95 Prozent verkaufen konnte.
Diese Renditen würden "hoffentlich" in Zukunft niedriger liegen, wenn die Eurozone dem Land bei der Schuldenrückzahlung noch weiter helfen würde, sagte Corrigan im Radio. "Es ist wichtig, dass es weitere Erleichterungen gibt, wenn wir von einer weiteren Reduzierung der Renditen und anhaltendem Zugang zum Markt profitieren wollen", betonte er, ohne genau zu sagen, wie weit die Renditen sinken müssten, damit Irlands Marktzugang dauerhaft gesichert wäre. "Die Musik in Europa muss sich noch verbessern, bevor die Renditen sehr dramatisch fallen werden, aber wir stehen sehr gut da", sagte er.
Irische Minister haben bereits angedeutet, dass sie noch vor Oktober mit neuen EU-Hilfen rechnen, damit das Land einen Großteil seiner Bankenschulden refinanzieren kann. Anleger würden "mehr oder weniger" ebenfalls damit rechnen und diese Annahme bereits beim Kauf von Staatsanleihen einpreisen, sagte Corrigan.
Das Land hat mehrfach betont, dass die irischen Steuerzahler, die der Kollaps des irischen Immobilienmarktes im Jahr 2008 und die anschließende Bankenkrise im Land rund 64 Milliarden Euro gekostet hat, eine Retro-Umschuldung" verdient hätten.
(DUBLIN) Dow Jones Newswires