Russische Banken haben Angst vor Kapitalflucht

Die größte Bank Russlands, die Sberbank, hat die Barabhebungen am Geldautomaten aus Angst vor einer Kapitalflucht limitiert. Ab März können russische Kontobesitzer nur noch umgerechnet 637 Euro pro Tag abheben.
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Den russischen Banken geht es schlecht. Nicht nur sinkende Gewinne und immer mehr risikobehaftete Kredite machen den Geldinstituten zu schaffen, auch die westlichen Sanktionen aufgrund der Ukraine-Krise und der fallende Ölpreis setzen den Banken immer mehr zu. Einige Geldhäuser mussten bereits um Staatshilfen bitten. Das alles bleibt den russischen Bankkunden nicht verborgen, die ihrerseits immer mehr Bargeld von ihren Konten abziehen und die Banken damit noch mehr in Bedrängnis bringen. Die Angst vor der zunehmenden Kapitalflucht treibt die Geldhäuser nun zu drastischen Maßnahmen: Mit der Sberbank hat nun auch die größte Bank Russlands die Bargeldabhebungen extrem eingegrenzt. Ab dem ersten März soll das Bargeldvolumen, das die Anleger pro Tag mit den beliebtesten Karten Visa Classic und MasterCard Standard von einem Bankautomaten beziehen können, von 150.000 Rubel auf lediglich 50.000 Rubel limitiert werden. 50.000 Rubel entsprechen aktuell etwa 637 Euro. Dabei ist die Sberbank jedoch nicht die Vorreiterin mit dieser Maßnahme. Die russische SB Bank verbietet schon seit geraumer Zeit jegliche Bargeldabhebungen. Dieses Verbot wurde erst vor wenigen Tagen weiter verlängert.
Bankkunden sollen auf elektronische Zahlungen ausweichen
Sinn und Zweck dieser Maßnahme ist, die Russen dazu zu bewegen, weniger mit Bargeld zu bezahlen und stattdessen auf Zahlungen mit Kreditkarte auszuweichen. Dieser Plan ist jedoch bislang nur mäßig erfolgreich. Die Bankkunden sind alarmiert - bereits im Dezember haben die Rubel-Abhebungen stark zugenommen und Bankhäuser wie die in Moskau vertretene amerikanische Citigroup und die österreichische Raiffeisen Bank International berichten von einer steigenden Nachfrage nach Euro und Dollar. Dass es nun zunehmend schwieriger wird, Bargeld von Bankkonten abzuheben, dürfte ebenfalls nicht zur Erleichterung der Kontobesitzer beitragen.
Russlands Wirtschaft kriselt - Kosten für Betriebe steigen
Die kriselnde Wirtschaft bleibt den Bankkunden nicht verborgen. Die russische Notenbank hat die düsteren Konjunkturaussichten vor wenigen Tagen zudem beziffert: Sie erwartet, dass die russische Wirtschaft bis zur Jahresmitte um 3,2 Prozent schrumpfen wird. Aufgrund dessen senkte die Zentralbank am Freitag überraschend den Schlüsselzins für die Geldversorgung der Banken von 17 auf 15 Prozent. Auch andere Konjunkturdaten machen wenig Hoffnung. So sank auch der HSBC-Einkaufsmanagerindex für den Monat Januar um 1,3 Punkte und steht nun bei 47,6 Punkten - ein Wert von 50 würde ein Wachstum signalisieren. Den Betrieben sind die Hände gebunden. Die Kosten für die Unternehmen steigen stetig weiter, je mehr der Rubel schwächelt. Als Konsequenz müssen die Firmen Jobs streichen und Lager abbauen, um den erwarteten wirtschaftlichen Abschwung überleben zu können.
Schreckensszenario "Bank-Run"
Die Limitierung der Bankabhebungen ist keine reine Vorsichtsmaßnahme. Ein Analyst des Moskauer Brokers UralSib Capital warnte bereits, dass in der russischen Wirtschaft ein "plötzlicher Stillstand" möglich sei. In diesem Fall käme es zu einem sogenannten Bank-Run - die Kunden könnten panikartig ihr Guthaben von ihren Bankkonten abziehen. Die russische Finanzstabilität wäre damit in ernster Gefahr.
Christina Fischer / Redaktion finanzen.net
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02.03.2012 | Raiffeisen Bank International kaufen | Erste Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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29.11.2012 | Raiffeisen Bank International equal-weight | Morgan Stanley | |
07.09.2012 | Raiffeisen Bank International hold | Société Générale Group S.A. (SG) | |
30.08.2012 | Raiffeisen Bank International neutral | UBS AG | |
28.08.2012 | Raiffeisen Bank International neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
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16.02.2012 | Raiffeisen Bank International sell | UBS AG | |
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