LSE-Chef sieht keine höheren Finanzrisiken durch Fusionspläne

Der CEO der London Stock Exchange (LSE) hat Kritik an der geplanten, 30 Milliarden US-Dollar schweren Fusion mit der Deutschen Börse zurückgewiesen.
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Xavier Rolet dementierte, dass ein fusionierter Konzern ein größeres Risiko für das globale Finanzsystem darstellen würde. Es werde kein erhöhtes Risiko durch die Zusammenarbeit der Clearinghäuser der beiden Börsenbetreiber entstehen.
"Das Risiko wird nicht größer sein als es heute ist, weil sie vollkommen eigenständig gehalten werden", sagte er dem Wall Street Journal. "Was das Risikomanagement, die Margen und die regulatorischen Rahmenbedingungen angeht, werden die Unternehmen genauso bleiben wie sie sind."
Einige Beobachter hätten zudem die möglichen Auswirkungen der Fusion auf die Höhe der Sicherheiten, die Kunden beider Clearinghäuser für ihre Transaktion hinterlegen müssten, und auf die Margen falsch verstanden.
Die LSE hatte vorgeschlagen, dass die Gesamtmarge verringert werden könnte, wenn eine Transaktion in einem Clearinghaus gegen eine entgegengesetzte Wette in dem anderen Clearinghaus aufgerechnet wird. Das aber hängt laut Rolet nicht davon ab, ob der Zusammenschluss vorankommt. "Abhängig von der Zustimmung der Regulierer kann das auch kommen, wenn die Fusion nicht durchgeht."
Seit der Finanzkrise haben Regulierer Investmentbanken dazu ermutigt, Clearingstellen als Vermittler im Derivatehandel zu nutzen. Die Idee dahinter ist, dass Abwicklungshäuser, bei denen beide Seiten Sicherheiten hinterlegen müssen, das Risiko für das Bankensystem verringern, indem sie sicherstellen, dass Handelspartner auch dann bezahlt werden, wenn einer zahlungsunfähig wird.
Kritiker sorgen sich jedoch, dass das Risiko nur auf die Clearingstellen verlagert wird. "Eine Konsolidierung der großen Clearinghäuser würde das Risiko weiter konzentrieren", schrieb das Magazin The Economist. In dem Artikel wurde auch gefordert, den Deal zu blockieren, wenn die beiden Geschäfte nicht völlig getrennt bleiben würden und die Margen nicht verringert. Laut Rolet entspricht das genau dem, was die beiden Fusionspartner vorschlagen.
Nach Einschätzung von Analysten dürfte der Deal von den europäischen Kartellbehörden und lokalen Regulierern im Hinblick auf die Folgen für die Finanzstabilität genauestens geprüft werden. Es könnte auch zu einem Bieterwettstreit kommen, nachdem der Betreiber der New Yorker Börse, Intercontinental Exchange Inc., bekannt gab, ein Gebot für LSE in Erwägung zu ziehen.
Rolet sagte, die LSE müsse jedes Gegengebot prüfen, kritisierte aber die Bilanz der ICE nach der Akquisition der NYSE Euronext 2013 und prognostizierte, dass die ICE in dem Fall große Teile der LSE verkaufen würde. Die paneuropäische Börse Euronext habe unter der Eigentümerschaft der ICE gelitten, ehe sie 2014 an die Börse gebracht wurde. Seit dem IPO hat der Euronext-Aktienkurs um 82 Prozent zugelegt.
Euronext sei in etwa so viel wert gewesen wie die spanische Börse, obwohl die pan-europäische Börse Volkswirtschaften bedient habe, die zweieinhalb mal größer gewesen seien. Die LSE sei nicht bereit, denselben Weg wie Euronext zu gehen, sagte er. "Es ist nicht illegitim, sich eine bessere Zukunft zu wünschen als das".
ICE wollte sich dazu nicht äußern.
Rolet nahm auch Bezug auf Spekulationen, dass die ICE sich erheblich verschulden würde, um ein mögliche Gebot für die LSE zu finanzieren. "Sind wir daran interessiert, einen Haufen Schulden aufzunehmen als Auftakt für eine Veräußerung von Unternehmensteilen, an deren Optimierung wir sehr hart gearbeitet haben?", sagte er.
LONDON (Dow Jones)
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