Schlecker-Rettung wankt

Schlecker-Bürgschaft auch in NRW auf Messers Schneide

28.03.12 18:34 Uhr

Eine Bürgschaft aller Bundesländer zugunsten von Schlecker-Transfergesellschaften ist gescheitert. Bayern lehnt zudem Drei-Länder-Lösung ab, auch NRW scheint unsicher.

Die Bürgschaft für Schlecker wankt. Nachdem bereits mehrere Bundesländer einen Rückzieher gemacht haben, ist auch eine nordrhein-westfälische Mitwirkung nicht mehr sicher. "Die Schlecker-Bürgschaft steht auf Messers Schneide", sagte die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa in Düsseldorf.

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"Nordrhein-Westfalen ist grundsätzlich zur Solidarität bereit", bekräftigte Löhrmann. "Es kann aber nicht sein, dass sich immer mehr Länder aus der Solidarität verabschieden - insbesondere da, wo die FDP mitregiert."

Die rot-grüne Minderheitsregierung hatte am vergangenen Dienstag entschieden, mit 12,5 Millionen Euro einen Kredit zugunsten einer Transfergesellschaft für Schlecker-Beschäftigte abzusichern. Nun drohen dem Land aber erheblich höhere Anteile.

Bayern wird sich nicht an einer Bürgschaft von lediglich drei Ländern für eine Schlecker-Transfergesellschaft beteiligen. "Für die bayerische Staatsregierung ist eine Drei-Länder-Lösung wie von Baden-Württemberg vorgeschlagen nicht darstellbar. Das würde zu einer Verdoppelung des bayerischen Anteils führen", sagte ein Sprecher von Finanzminister Markus Söder (CSU) am Mittwoch auf Anfrage.

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Die insolvente Drogeriekette Schlecker bekommt somit nicht die Bürgschaften für einen KfW-Kredit in voller Höhe von 70 Millionen Euro. Demnach kämen nur die betroffenen Mitarbeiter in den drei Bundesländern in Transfergesellschaften. /hot/wag/DP/she

  STUTTGART (dpa-AFX)