DAX verliert Kampf um 9.000-Punkte-Marke

Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt: Der Leitindex DAX fiel am Montag erneut tiefer in die Verlustzone und durchbrach eine weitere wichtige Marke. Die 9.000-Punkte-Hürde fiel und konnte bis Handelsschluss nicht zurückerobert werden.
Nach seinem jüngsten Kursrutsch war der DAX am Montag zögerlich in die neue Woche gestartet. Der deutsche Leitindex pendelte kurz nach dem Auftakt zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten. Zuletzt rutschte er jedoch im Sog fallender Ölpreise deutlich auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 und damit unter die psychologisch wichtige Marke von 9.000 Zählern ab. Das Tagestief lag bei 8.937,98 Punkten und einem Abschlag von rund 3,5 Prozent. Das Minus des DAX summiert sich 2016 nun schon auf mehr als 16 Prozent. Beim Erklingen der Schlussglocke wies der Leitindex ein kräftiges Minus von 3,3 Prozent bei 8.979,36 Punkten aus.
"Wie zuletzt ist das Nervenkostüm der Anleger angespannt", schrieben die Experten der Helaba. Während die übergeordneten Abwärtstrends lediglich begrenzten Spielraum nach oben zuließen, gebe es großes Rückschlagpotenzial in den Indizes nach unten.
Börsianer fürchten des Weiteren laut Sentix-Umfrage eine Konjunkturabkühlung im Euroraum. Das Konjunkturbarometer fiel im Februar, nach der Befragung von 1.100 Anlegern und Analysten, überraschend stark um 3,6 auf 6,0 Punkte. Erwartet wurden 7,6 Zähler. Die Experten schätzten die Lage so schlecht ein wie seit knapp einem Jahr nicht mehr, die Aussichten bewerteten sie sogar so pessimistisch wie zuletzt im November 2014.
"Die Euro-Zone erweist sich als keineswegs immun gegen den enormen Dynamikverlust in der globalen Wirtschaft", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. "Auch die einstige Lokomotive Deutschland kühlt sich merklich ab." Ein Grund dafür ist die Sorge vor einem Abschwung der USA, der weltgrößten Volkswirtschaft. Auch in vielen Schwellenländern wie China, Russland und Brasilien läuft es derzeit nicht rund.
Konjunktursorgen, durchwachsene Geschäftsberichte auf der Unternehmensseite sowie ein deutlicher Anstieg des Eurokurses hatten den deutschen Aktienmarkt in der vorangegangenen Woche belastet. Der DAX schloss am Freitag bereits auf dem tiefsten Stand seit November 2014 bei 9.286,23 Zählern.
Redaktion finanzen.net/dpa-AFX/Reuters
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