Massive Sonderbelastungen

Zurich schockt mit Gewinnwarnung - Aktie bricht 8 Prozent ein

20.01.16 10:22 Uhr

Zurich schockt mit Gewinnwarnung - Aktie bricht 8 Prozent ein | finanzen.net

Naturkatastrophen, Kosten für den Sparkurs und Probleme in Deutschland haben den Schweizer Versicherer Zurich zum Jahresende stark belastet. Die Anleger zeigen sich entsetzt.

Werte in diesem Artikel
Aktien

347,90 EUR -3,40 EUR -0,97%

579,20 CHF -5,20 CHF -0,89%

Stürme und Hochwasser haben dem Versicherer Zurich das Jahresende 2015 vermasselt. Schwere Unwetter in Großbritannien und Nordirland und weitere Großschäden drückten den Bereich Schadenversicherung im vierten Quartal in die roten Zahlen. Hinzu kommt eine Abschreibung in der vom Zinstief gebeutelten deutschen Lebensversicherung. Nach dem Abgang des bisherigen Konzernchefs Martin Senn verschärft die Zurich-Spitze nun ihren Sparkurs. Doch auch dieser Schritt geht zunächst ins Geld und kostet fast eine halbe Milliarde Dollar, wie die Schweizer am Mittwoch in Zürich mitteilten.

Wer­bung

Die Aktie des Allianz-Konkurrenten reagierte mit einem Kursrutsch auf die bereits zweite Gewinnwarnung für das abgelaufene Geschäftsjahr. Am Morgen verlor das Papier im Handel in Zürich 8,15 Prozent auf 226,60 Schweizer Franken. Angesichts der bisherigen Erwartungen von Experten könnte der Versicherer das vierte Quartal auch konzernweit mit roten Zahlen abgeschlossen haben. Von Bloomberg befragte Analysten hatten bisher mit einem Gewinn von rund 500 Millionen Dollar gerechnet. Zurich legt die komplette Jahresbilanz am 11. Februar vor.

Allein die Stürme "Desmond", "Eva" und "Frank" in Großbritannien schlugen bei Zurich im letzten Jahresviertel voraussichtlich mit rund 275 Millionen Dollar zu Buche. Die mit starken Regenfällen verbundenen Unwetter hatten in Teilen von Nordengland, Schottland und Irland schwere Überschwemmungen angerichtet. Hinzu kamen den Angaben zufolge weitere Naturkatastrophen, darunter ein Tornado in Australien. Auch insgesamt seien hohe Großschäden entstanden, hieß es - so ein teurer Fall in der Kredit- und Kautionsversicherung.

Zurich kämpft in der Schadenversicherung schon länger mit Problemen. Im dritten Quartal zogen zudem die folgenschweren Explosionen in der chinesischen Hafenstadt Tianjin und Wertberichtigungen im US-Autogeschäft die Sparte in die roten Zahlen. Das Management geht jedoch davon aus, dass sich die Lage im laufenden Jahr verbessert. So seien Schritte eingeleitet worden, um die Belastung durch Großschaden zu verringern.

Wer­bung

Zudem will die Zurich-Führung nun ihr Effizienzprogramm verschärfen - vor allem in der Schadenversicherung. Details dazu will das Management bei der Vorlage der Jahresbilanz vorstellen und dabei auch einen Ausblick auf das laufende Jahr geben. Im vierten Quartal verbuchte das Unternehmen für das Programm bereits Sonderkosten von 475 US-Millionen Dollar (436 Mio Euro).

In der deutschen Lebensversicherung läuft es ebenfalls nicht rund: So schrieb Zurich im vierten Quartal 230 Millionen Dollar auf den im Jahr 2002 übernommenen Versicherer Deutscher Herold ab. Wie andere Versicherer auch kämpft Zurich hierzulande mit den anhaltenden Niedrigzinsen. Die hohen Zinsgarantien aus alten Lebens- und Rentenversicherungsverträgen sind an den Kapitalmärkten bei der Neuanlage nicht mehr zu erwirtschaften.

Die Führungsfrage bei dem Versicherer ist derweil noch ungeklärt. Der bisherige Konzernchef Martin Senn hatte Anfang Dezember nach sechs Jahren an der Konzernspitze seinen Rücktritt erklärt und das Unternehmen zum Jahreswechsel verlassen. Derzeit führt Verwaltungratschef Tom de Swaan das Unternehmen übergangsweise.

Wer­bung

Senn hatte das laufende Sparprogramm bereits im Mai verschärft, um die hohen Kosten in den Griff zu bekommen. Analysten zeigten sich allerdings skeptisch, ob der Konzern das Ruder herumreißen kann. Nach bisherigen Angaben sollte der Umbau bis zum Jahr 2018 mindestens eine Milliarde Dollar einsparen. Im laufenden Jahr will das Management die bisher gesetzte Marke von 300 Millionen Dollar übertreffen.

ZÜRICH (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Allianz

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Allianz

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Zurich Gruppe Deutschland

Nachrichten zu Zurich Insurance AG (Zürich)

Wer­bung

Analysen zu Zurich Insurance AG (Zürich)

DatumRatingAnalyst
16.05.2025Zurich Insurance SellUBS AG
12.05.2025Zurich Insurance NeutralGoldman Sachs Group Inc.
09.05.2025Zurich Insurance BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
08.05.2025Zurich Insurance UnderweightJP Morgan Chase & Co.
08.05.2025Zurich Insurance HoldJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
09.05.2025Zurich Insurance BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
16.04.2025Zurich Insurance BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
10.04.2025Zurich Insurance OverweightBarclays Capital
20.02.2025Zurich Insurance KaufenDZ BANK
24.01.2025Zurich Insurance BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
12.05.2025Zurich Insurance NeutralGoldman Sachs Group Inc.
08.05.2025Zurich Insurance HoldJefferies & Company Inc.
29.04.2025Zurich Insurance HoldDeutsche Bank AG
11.04.2025Zurich Insurance NeutralGoldman Sachs Group Inc.
02.04.2025Zurich Insurance NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
16.05.2025Zurich Insurance SellUBS AG
08.05.2025Zurich Insurance UnderweightJP Morgan Chase & Co.
08.05.2025Zurich Insurance SellUBS AG
10.04.2025Zurich Insurance UnderweightJP Morgan Chase & Co.
10.04.2025Zurich Insurance UnderweightJP Morgan Chase & Co.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Zurich Insurance AG (Zürich) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen