CS schnallt Gürtel enger

Sparen ohne Ende: Credit Suisse setzt erneut den Rotstift an

07.02.13 11:42 Uhr

Die Schweizer Großbank Credit Suisse verschärft wegen des Umbruchs in der Branche erneut den Sparkurs.

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Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr will Bankchef Brady Dougan die jährlichen Kosten bis 2015 jetzt um 4,4 Milliarden auf zirka 16 Milliarden Franken drücken - und damit um zehn Prozent mehr als bisher angekündigt. 2012 gingen die Aufwendungen bereits um zwei Milliarden Franken zurück, wie die Bank am Donnerstag in Zürich mitteilte. Die Schweizer konnten den Gewinnrückgang im vergangenen Jahr etwas abfedern und rutschten im vierten Quartal anders als die Konkurrenten Deutsche Bank und UBS nicht ins Minus.

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    Die Credit Suisse kam zudem beim Abbau von Risiken besser voran als geplant und ist gut ins laufende Jahr gestartet. "Die Ertragsentwicklung zum Jahresauftakt 2013 war erfreulich, vergleichbar mit den Vorjahren", sagte Dougan. Er setzt zudem darauf, dass sich das Sparprogramm und der Umbau des Konzerns diesmal positiv auf die Ergebnisse auswirken. Im vergangenen Jahr ging der Gewinn um rund ein Viertel auf 1,5 Milliarden Franken (1,2 Mrd Euro) zurück. Belastet haben dabei vor allem Bilanzierungseffekte aus der Neubewertung von eigenen Schulden. Zudem drückten die Kosten für den Konzernumbau aufs Ergebnis. Die Dividende soll trotz des Gewinnrückgangs bei 75 Rappen bleiben.

 AKTIE ZIEHT DEUTLICH AN - HÖCHSTER STAND SEIT MITTE 2011

  Am Aktienmarkt wurden die Aussagen positiv aufgenommen:Das Papier stieg um zuletzt mehr als zwei Prozent auf den höchsten Stand seit Juli 2011. Analysten honorierten vor allem das Bemühen Dougans, noch mehr sparen zu wollen. Einige monierten allerdings, dass nach wie vor Details zum geplanten Sparprogramm fehlten. So sei immer noch klar, wie viele Stellen genau wegfallen sollen.

  Der seit knapp sechs Jahren amtierende Konzernchef hatte bereits Mitte 2011 drastische Einschnitte beim Investmentbanking und der ganzen Bank angekündigt. Seitdem justiert er immer wieder nach. Die Credit Suisse setzt dabei vor allem auf einen Ausbau des Geschäfts mit Privatkunden und der Vermögensverwaltung. Die Schweizer wollen aber auch eine der führenden Investmentbanken bleiben - nur die Abhängigkeit soll sinken.

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 SPITZENVERDIENER

   Dougan will sicherstellen, dass sein Haus gut durch den derzeit stattfindenden Umbruch der gesamten Branche kommt. Schon jetzt sei die Bank in der Lage zu wachsen - egal wie es an den Märkten aussieht, sagte er dem Fernsehsender "Bloomberg TV". Das war gerade bei der Credit Suisse auch mal anders. Vor der Krise hatte die Sparte, die von 2004 bis 2007 von Dougan geleitet wurde, meist den größten Teil des Gewinns abgeworfen. Der 53-jährige zählt deswegen zu den Bank-Managern mit dem höchsten Verdienst. Vor drei Jahren geriet er deswegen stark unter Druck, da er kurz nach der Finanzkrise Aktien für knapp 71 Millionen Franken als Bonus für die Jahre 2004 und 2005 erhalten hatte. Das Magazin "Bilanz" schätzte sein Vermögen vor kurzem auf 150 Millionen Franken.

    ZÜRICH (dpa-AFX)

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