Nach Schuldenschnitt

Kreditausfallversicherungen für Griechenland werden ausgelöst

09.03.12 21:08 Uhr

Nach dem griechischen Schuldenschnitt werden die schwer berechenbaren Kreditausfallversicherungen fällig.

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2.885,6 PKT 14,8 PKT 0,52%

5.912,2 PKT 23,6 PKT 0,40%

Der Branchenverband ISDA stellte am Freitagabend wie erwartet ein sogenanntes Kreditereignis fest. Mit diesem Begriff ist ein Zahlungsausfall gemeint, der die Kreditausfallversicherun gen (Credit Default Swaps/CDS) auslöst, mit denen sich bestimmte Halter von griechischen Staatsanleihen abgesichert haben.

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    Die Organisation begründete diesen Schritt auf ihrer Website folgendermaßen: Trotz einer hohen freiwilligen Beteiligungsquote wolle Athen alle Halter von Anleihen nach griechischem Recht zum Forderungsverzicht zwingen. Zu diesem Zweck hatte Griechenland vorsorglich bereits ein Gesetz verabschiedet, das die Möglichkeit eröffnet, alte Anleihen rückwirkend mit Zwangsklauseln (Collective Action Clauses/CAC) auszustatten.

ENTSCHEIDUNG VON WEITREICHENDER BEDEUTUNG

   Die Entscheidung der in London ansässigen International Swaps and Derivatives Association (ISDA) ist von großer Bedeutung, weil die Kreditausfallversicherungen während der letzten großen Finanzkrise eine entscheidende Rolle gespielt haben. Nachdem CDS-Titel bei der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 zu einem kolossalen Dominoeffekt und zur Beinah-Pleite des großen US-Versicherers AIG (American International Group (AIG)) geführt hatten, sind ihre Auswirkungen gefürchtet.

   Bei den Plänen zur griechischen Umschuldung war bisher alles daran gesetzt worden, dass Kreditausfallversicherungen nicht fällig werden. Es ist aber unklar, welche Folgen die ISDA-Entscheidung nun tatsächlich hat, da niemand weiß, welcher Investor nun Kreditausfallversicherungen besitzt und welche weiteren Effekte eintreten können.

LONDON (dpa-AFX)

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