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"Steuerzahlergedenktag"

Steuerzahler arbeiten ab Dienstag nicht mehr für den Staat

11.07.16 12:20 Uhr

Steuerzahler arbeiten ab Dienstag nicht mehr für den Staat | finanzen.net

Die Steuerzahler in Deutschland arbeiten ab Dienstag für das eigene Portemonnaie.

Das errechnete der Bund der Steuerzahler (BdSt), der alle Abgaben für Staat und Sozialsysteme zusammenzählte. "Von jedem Euro Einkommen bleiben weniger als 50 Cent", klagte BdSt-Präsident Reiner Holznagel am Montag.

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Ab dem sogenannten Steuerzahlergedenktag fließt das Einkommen der Bürger und Betriebe theoretisch vollständig in die eigene Tasche. Damit liegt die Belastungsquote der Bürger hierzulande bei 52,9 Prozent. "Das ist aus unserer Sicht viel zu hoch", meinte Holznagel. Im vergangenen Jahr hatte die Belastungsquote mit 53,1 Prozent einen Rekordwert erreicht. Seit Ende der 70er Jahre pendelt die Quote um die Marke von 50 Prozent.

In einer Umfrage des BdSt sagten 77 Prozent der Deutschen, dass sie die Belastung der Einkommen als zu stark empfinden. Anfang vergangenen Jahres waren es noch 63 Prozent. In einer Untersuchung der Industrieländerorganisation OECD kommt die Bundesrepublik bei den Ländern mit der höchsten Steuerlast auf den dritten Rang.

Entlastungsspielraum von 20 Milliarden Euro Die Lobby der Steuerzahler fordert deshalb Entlastungen auf breiter Front. "Die Rahmenbedingungen waren noch nie so gut. Die Mehreinnahmen sollten dafür genutzt werden", verlangte Holznagel. Er bezifferte den Spielraum für Entlastungen auf 20 Milliarden Euro.

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Konkret schlägt der BdSt vor, den Solidaritätszuschlag 2020 abzuschaffen und die Mehrwertsteuer für Strom von 19 Prozent auf den ermäßigten Satz von 7 Prozent zu senken. Außerdem soll der stetig steigenden Grundsteuer ein Riegel vorgeschoben wird.

Einer Wiedereinführung der Vermögensteuer erteilte Holznagel eine klare Absage. Niemand wisse, wie die vom Verfassungsgericht vorgegebenen Bedingungen rechtlich definiert werden könnten.

Der Steuerzahlerbund warnte mit Blick auf die Schieflage der italienischen Banken davor, die Bürger noch einmal zur Rettung von kranken Geldhäusern heranzuziehen. Wir fordern eindeutig, dass solche Rettungsmaßnahmen durch die Banken selbst zu bezahlen sind", betonte Präsident Holznagel.

Dow Jones Newswires

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