Tipp des Tages: Call auf Nordex

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Die weltweite Klimaprognose fiel vernichtend aus. Jetzt will die Europäische Union ein neues Maßnahmenpaket erarbeiten. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll in der EU auf 27 Prozent steigen. Ein ehrgeiziges Vorhaben, das der Branche kräftigen Rückenwind geben könnte. Beste Voraussetzungen also auch für den Rostocker Windkraftanlagenbauer Nordex.

Als im März 2012 Jürgen Zeschky neuer Vorstandschef wurde, begann eine konsequente Neuausrichtung. Aus dem Konzern wurde ein Spezial­anbieter für komplexe Lösungen, der keinen Wert auf Masse, sondern auf Klasse legt. Die Offshoregeschäfte wurden aufgegeben. Nordex zog sich außerdem aus China zurück und machte die unrentablen Fertigungswerke in den USA dicht. Dafür wurde der Produktionsstandort in Rostock ausgebaut sowie der Fokus auf kleine und mittlere Windparks gelegt, die auch unter schwierigen Bedingungen wie Kälte oder wenig Wind noch Strom liefern. Nordex bietet seinen Kunden von der Planung über den Bau bis hin zur Wartung und Betriebsführung alles aus einer Hand an. Das garantiert regelmäßige Einkünfte durch Service­gebühren.

Die neue Strategie brachte die operative Trendwende. 2013 kehrte Nordex in die Gewinnzone zurück. Bereits im laufenden Jahr werden die Rostocker die ursprünglich erst fürs Jahr 2015 angestrebten Umsatz- und Renditeziele erreichen. 2014 soll der Umsatz auf bis zu 1,5 Milliarden Euro steigen, die Ebit-Marge zwischen 3,5 und 4,5 Prozent liegen. In den kommenden Jahren will Nordex vor allem an der Profitabilität arbeiten. Bis 2017 soll der Umsatz auf zwei Milliarden Euro zulegen und die operative Ebit-Marge sieben bis acht Prozent erreichen. Vor allem im ­Design eines Windparks sieht Nordex-Chef Zeschky das Potenzial für Ertragssteigerungen.

Am 13. November gibt das Unternehmen die Zahlen zum dritten Quartal bekannt. Sie könnten den nötigen Schub bringen, um den hartnäckigen Widerstand bei 14 Euro nachhaltig zu überwinden. Dann wären die Kursziele der Analysten, die bis 19,50 Euro reichen, wieder in Reichweite. Zuletzt gaben sieben ­Investmentbanken ein positives Analystenurteil zu Nordex ab. Ausgehend vom aktuellen Kurs bietet sich so ­gesehen ein zweistelliges Kurspotenzial, das spekulative Anleger mit dem Knock-out-Call hebeln können. Das Produkt hat eine Stopp-Loss-Marke bei 12,45 Euro. Die schützt vor Totalverlust, sollte die Spekulation auf gute Quartalsergebnisse nach hinten losgehen.

Knock-out-Call auf Nordex
Emittent Commerzbank
ISIN DE 000 CR4 U2Y 2
Laufzeit endlos
Bezugsverhältnis 1,0
Basispreis variabel 11,41 €
Knock-out-Kurs am 10.11.2014 2,82 €
Knock-out-Schwelle variabel 12,45 €
Hebel 5,50
Aufgeld in % 0,25
Spread in % 1,69