Hot Stock der Wall Street: Washington Post
In New York sprach Tim Schäfer mit Donald Graham. Die traditionsreiche Zeitungs-Aktie gibt es zum Buchpreis.
von Tim Schäfer, Euro am Sonntag
Der Washington-Post-Vorstandschef stimmt sich regelmäßig mit Großaktionär Warren Buffett ab, der über seine Beteiligungsfirma 28 Prozent am Konzern hält. Die erste Ausgabe der „Washington Post“ erschien 1877. 1971 folgte der Börsengang. Damals gab es 20 Millionen Aktien. Aktuell sind es nur 7,3 Millionen. Graham: „Wir nutzen jede Gelegenheit, wenn die Aktie günstig ist, um sie über die Börse zurückzukaufen.“ Anders als viele Konkurrenten war die Tageszeitung in den Jahren 2010 und 2011 profitabel. Der Konzern ist breit aufgestellt: Es gehören lokale Fernsehstationen und die Onlineuniversität Kaplan dazu. Graham ist mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg befreundet. Von seiner Consultingtochter SocialCode, die im Umfeld der sozialen Medien „extrem schnell wächst“, ist Graham begeistert. Zuletzt übernahm Graham den Hospizdienstleister Celtic Healthcare. Ähnlich wie Buffett baut er ein Konglomerat auf.
Es gibt aber Schwachpunkte: So steht die Bildungssparte aufgrund erhöhter staatlicher Regulierung unter Druck, das Zeitungsgeschäft schrumpft. Dafür ist die Börsenbewertung niedrig: Die Aktie gibt es zum Buchwert.
WKN: 853179
Stopp: 250,00 Euro
Kursziel: 320,00 Euro
Zum Autor
Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.
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