Mylan versus Teva: Von der Jägerin zur Gejagten

Der US-Pharmakonzern Mylan steht auf der Einkaufsliste des israelischen Generikaherstellers Teva - und plant seinerseits einen Milliardenzukauf, um die Übernahme zu verhindern.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Die Schlacht ist eröffnet. Hier steht Heather Bresch, Chefin des amerikanischen Pharmakonzerns Mylan. Ihr Gegenüber ist Erez Vigodman. Der 55-Jährige leitet seit Februar 2014 die Geschicke des weltgrößten Generikaherstellers Teva. Soeben holte Vigodman zum Schlag aus und legte eine Kaufofferte in Höhe von 40 Milliarden Dollar für Mylan auf den Tisch.
Der Teva-Chef sucht händeringend nach einem Rezept, um die stagnierenden Geschäfte des israelischen Generikaherstellers, der in Deutschland mit der Übernahme der Pharmafirma Ratiopharm bekannt wurde, anzukurbeln. Der Kauf des US-Kontrahenten Mylan soll die Trendwende bringen.
Der Frontalangriff auf Mylan stößt Bresch, die vom "Fortune"-Magazin zu einer der mächtigsten Frauen in der Geschäftswelt gekürt wurde, bitter auf. Ganz unvorbereitet kam Vigodmans Vorstoß indes nicht. Schon Tage vor der Offerte machten Gerüchte die Runde, Teva wolle sich die Amerikaner einverleiben. Mylans Verwaltungsratschef Robert Coury erklärte schließlich öffentlich, ein Zusammenschluss widerspreche der industriellen Logik. Coury verwies auf Unterschiede in der Unternehmensphilosophie sowie auf erhebliche geschäftliche Überschneidungen. "Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die Kartellbehörden zustimmen würden", sagte der Manager.
Klarer kann man eine Absage kaum formulieren. Mylan will unabhängig bleiben - das Geschäft könnte schließlich kaum besser laufen. 2015 dürfte der Generikahersteller seinen Umsatz um ein Drittel auf knapp zehn Milliarden Dollar steigern. Beim bereinigten Gewinn rechnen Analysten sogar mit einem Anstieg um knapp die Hälfte auf über zwei Milliarden Dollar. Solche Wachstumsraten wecken Begehrlichkeiten. Bei Mylan fürchtet man deshalb offenbar schon länger eine feindliche Übernahme durch Teva.
Anfang April gaben die Amerikaner deshalb bekannt, den irischen Pharmakonzern Perrigo für 29 Milliarden Dollar schlucken zu wollen. Mit diesem Zukauf würde Mylan als Übernahmeziel wohl an Attraktivität verlieren. Setzten sich die Amerikaner mit ihrer Offerte durch, dürfte Teva seine Pläne verwerfen.
Die Iren lehnen Mylans Angebot allerdings bislang als zu niedrig ab. Insider gehen davon aus, dass Bresch die Offerte schon in den nächsten Tagen nach oben schrauben könnte.
Resistent gegen Giftpille
Dass sich Vigodman von dieser Giftpille abschrecken lässt, darf bezweifelt werden. Teva erklärte bereits, man könne Unternehmensteile abstoßen, um die Zustimmung der Aufsichtsbehörden zu erhalten. Der Teva-Chef setzt also alles daran, als Sieger aus dem Ring zu gehen. Durch die Übernahme von Mylan verspricht sich der Konzern binnen drei Jahren Synergien von zwei Milliarden Dollar. Die sind dringend nötig.Schließlich stagnieren Umsatz und Gewinn der Israelis seit Jahren und Besserung ist nicht in Sicht. Bis in das Jahr 2018 - längerfristige Prognosen liegen nicht vor - rechnen Analysten nicht mit nennenswertem Wachstum, sollte nichts Grundlegendes geschehen. Besonders brisant: Tevas wichtigstes Eigenprodukt Copaxone, ein Medikament zur Behandlung von multipler Sklerose, verliert seinen Patentschutz. Günstige Generika, unter anderem von Mylan, dürften Tevas Umsatz und Gewinn in Zukunft belasten.
Analysten sehen Teva daher am Zug, die Offerte für Mylan nachzubessern. Insider sprechen von bis zu 90 Dollar pro Aktie - bislang bietet Teva 82 Dollar. Möglich ist aber auch, dass ein zweiter Bieter in den Ring steigt. Der Viagra-Hersteller Pfizer etwa könnte mit einer Übernahme sein eigenes Generikageschäft stärken. Der Pharmariese übernahm erst im Februar den Konkurrenten Hospira, der auch Biosimilars, also Nachahmerprodukte für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel, produziert.
Wie der Kampf ausgeht, liegt weder bei Bresch noch bei Vigodman. Letztendlich haben es die Aktionäre in der Hand, einem Deal zuzustimmen oder ihn abzulehnen - und so einen Sieger zu küren.
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Datum | Rating | Analyst | |
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19.07.2019 | Mylan Outperform | Wolfe Research | |
11.06.2019 | Mylan Overweight | Barclays Capital | |
05.10.2018 | Mylan Neutral | Mizuho | |
15.03.2018 | Mylan Buy | Mizuho | |
07.11.2017 | Mylan Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.07.2019 | Mylan Outperform | Wolfe Research | |
11.06.2019 | Mylan Overweight | Barclays Capital | |
15.03.2018 | Mylan Buy | Mizuho | |
04.10.2017 | Mylan Buy | BTIG Research | |
22.05.2017 | Mylan Overweight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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05.10.2018 | Mylan Neutral | Mizuho | |
07.11.2017 | Mylan Sector Perform | RBC Capital Markets | |
16.06.2017 | Mylan Neutral | Cantor Fitzgerald | |
17.04.2017 | Mylan Sector Perform | RBC Capital Markets | |
06.09.2016 | Mylan Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.08.2006 | Mylan Labs sell | Banc of America Sec. | |
25.08.2006 | Update Mylan Laboratories Inc.: Sell | Banc of America Sec. | |
30.06.2006 | Mylan Labs Ersteinschätzung | Crédit Suisse |
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