Zinsen und Steuern

Mercedes Benz-Aktie in Rot: Mercedes-Benz zu Jahresbeginn erneut mit Gewinneinbruch - Auswirkungen von US-Zöllen

30.04.25 22:10 Uhr

Mercedes Benz-Aktie in Rot: Gewinneinbruch zum Jahresanfang | finanzen.net

Der Autobauer Mercedes-Benz hat es wegen des schwachen Geschäfts in China zum Jahresbeginn weiter schwer gehabt und warnt vor den Folgen der US-Importzölle.

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Derzeit seien die Auswirkungen der US-Handelspolitik auf die Nachfrage angesichts der schwankungsanfälligen Entwicklungen und möglichen Gegenmaßnahmen nicht verlässlich zu beurteilen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit. Bleibe die aktuelle Handelspolitik bestehen, dürfte das operative Ergebnis, die Finanzmittel und die Profitabilität in den Sparten jedoch deutlich darunter leiden. Im ersten Quartal fuhren die Stuttgarter zudem erneut einen Gewinneinbruch ein.

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JPMorgan-Analyst Jose Asumendi schrieb, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wegen der Van-Sparte etwas schwächer ausgefallen ist als im vom Unternehmen zusammengestellten Stimmungsbild des Marktes erwartet. Die Pkw-Sparte habe jedoch abgeschnitten wie gedacht. Jefferies-Experte Philippe Houchois interpretierte die Aussagen des Konzerns zum Ausblick als Rückzug der bisherigen Prognose. UBS-Experte Patrick Hummel sah es ebenso und kommentierte, das sei wenig hilfreich für die Anleger. Immerhin habe die Pkw-Sparte von starker Kostendisziplin profitiert.

Ohne die Berücksichtigung der in Kraft getretenen Zölle hätten die bisherigen Aussagen zum Ausblick Bestand, hieß es vom Konzern. Mercedes hatte bereits zuvor gewarnt, ein US-Einfuhrzoll in Höhe von 10 Prozent könnte die operative Marge des Pkw-Geschäfts um einen Prozentpunkt schmälern. Anfang April hatte US-Präsident Donald Trump dann 25 Prozent auf den Import aus der EU aufgeschlagen. Analysten gehen demnach davon aus, dass die aktuelle Lage die Profitabilität etwa um 2,5 Prozentpunkte schmälert. Die Zölle ausgeklammert ging Mercedes bislang von 6 bis 8 Prozent bereinigter Umsatzrendite im Pkw-Geschäft aus, bei den Lieferwagen sollten es 10 bis 12 Prozent sein.

Im ersten Quartal sackte der Gewinn um knapp 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro ab, wie es weiter hieß. Der Umsatz gab um gut 7 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro nach, weil der Absatz weltweit wie bereits bekannt geschrumpft war. Im Tagesgeschäft, sprich vor Zinsen und Steuern, rutschte das Ergebnis wegen der schwierigen Lage um fast 41 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro ab. In der wichtigen Pkw-Sparte schrumpfte die bereinigte operative Gewinnmarge um 1,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent.

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Mercedes-Benz warnt: US-Zölle gefährden knapp Hälfte des operativen PKW-Gewinns

Der Autobauer Mercedes-Benz hat vor deutlichen Folgen der US-Zölle für seine erwarteten Gewinne gewarnt. Auf ein volles Jahr gesehen würde die aktuell bestehende Zollpolitik die angepeilte Umsatzrendite um rund 3 Prozentpunkte schmälern, sagte Finanzchef Harald Wilhelm am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Bislang gingen die Stuttgarter davon aus, dass 2025 vom Umsatz in ihrer Pkw-Sparte 6 bis 8 Prozent als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten übrigblieben - in dieser Zielspanne sind noch keine Zolleffekte eingerechnet. Die bisher geltende Prognose setzte Mercedes wegen der Unsicherheiten um die Zollpolitik aus.

In den Berechnungen des Zolleffekts auf die Marge seien Einflüsse inklusive der aktuell bereits in den Zielländern befindlichen Autos enthalten, sagte Wilhelm. Gegenmaßnahmen seien generell nur in geringem Ausmaß einkalkuliert.

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An wirksamen Gegenmaßnahmen arbeitet Mercedes nach eigener Darstellung. Das könnten etwa deutliche Preiserhöhungen sein. Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius sagte jedoch, diese würden auch Effekte auf die Nachfrage haben. Derzeit liefen Gespräche mit den Verantwortlichen in den USA, sagte der Mercedes-Chef. Das Unternehmen wolle in Amerika wachsen: "Wir haben Pläne, in den kommenden Jahren unseren Fußabdruck dort auszuweiten", sagte er. Diese Pläne seien auch Gegenstand der Diskussionen mit Entscheidern in den USA. Den Ergebnissen wolle er aber nicht vorgreifen und daher keine Details nennen, sagte Källenius.

Möglich wäre, dass Mercedes wegen des Drucks der US-Regierung seine Produktion in der weltgrößten Volkswirtschaft ausbaut. Derzeit entstehen am Standort in Tuscaloosa (Alabama) große SUVs des Herstellers wie der GLE und GLS sowie deren Elektro-Varianten. Mehr Industrieproduktion in den USA ist das erklärte Ziel von US-Präsident Donald Trump.

Jefferies belässt Mercedes-Benz auf 'Hold' - Ziel 55 Euro

Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Mercedes-Benz nach Zahlen zum ersten Quartal auf "Hold" mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Diese stimmten zuversichtlich, der Jahresauftakt sei stark gewesen, schrieb Analyst Philippe Houchois in einer ersten Einschätzung am Mittwoch. Wegen der derzeit herrschenden allgemeinen Unsicherheit habe der Autobauer aber den Ausblick zurückgezogen.

Mercedes fallen nach ausgesetzter Prognose gen DAX-Ende

Die Aktien von Mercedes-Benz sind am Mittwoch im Handelsverlauf nach der ausgesetzten Jahresprognose in Richtung DAX-Ende gerutscht. Die Gewinne zum Handelsstart nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen bröckelten nach und nach ab. Letztlich stand via XETRA ein Minus von 2,73 Prozent auf 52,47 Euro zu Buche. Die vor zwei Tagen ins Stocken geratene Erholungsrally der Aktie des Autobauers vom Anfang April erreichten Mehrjahrestief erhielt einen Dämpfer.

STUTTGART/FRANKFURT (dpa-AFX)

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27.05.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Market-PerformBernstein Research
26.05.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
13.05.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Market-PerformBernstein Research
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