Deutsche Blue Chips im Blick

DAX-Bilanz: Daimler und Deutsche Bank dick im Minus

27.05.17 10:00 Uhr

DAX-Bilanz: Daimler und Deutsche Bank dick im Minus | finanzen.net
Börse Frankfurt

Deutsche Blue Chips tendierten lustlos und ohne klare Richtung leicht abwärts. Am Freitag verbuchte der DAX mit 12.602,18 Zählern ein leichtes Wochenminus in Höhe von 0,3 Prozent.

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von Jörg Bernhard

Während ein starker Euro in der ersten Wochenhälfte das Interesse an deutschen Aktien eher dämpfte, sorgten ein besser als erwarteter Ifo-Geschäftsklimaindex und GfK-Konsumklimaindex für wachsende Zuversicht. Aufgrund des Feiertags am Donnerstag verspürten die Börsianer aber keine sonderlich ausgeprägte Kauflaune und hierfür notwendige Risikobereitschaft. Aus charttechnischer Sicht pendelt der DAX noch über einer leichten Unterstützungszone, die im Bereich von 12.600 Zählern verläuft. In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Dienstag) in einer Bandbreite von 174 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 18 zu 12 relativ positiv aus. Die größten Wertzuwächse waren auf Wochensicht bei den Aktien von Lufthansa (+4,9 Prozent), thyssenkrupp (+4,1 Prozent) und Linde (+3,4 Prozent) registriert worden. Am negativsten fielen die Vorzeichen bei Daimler (-3,7 Prozent), Deutsche Bank (-3,5 Prozent) und Merck (-2,2 Prozent) aus.

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Daimler-Aktie fällt unter 200-Tage-Linie

Das dicke Wochenminus bei Daimler war auf staatsanwaltschaftliche Ermittlungen im Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen aus. Wegen möglicher Diesel-Abgasmanipulation durchsuchte die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Dienstag mehrere Standorte des Autobauers. Bereits im März hatten die staatlichen Behörden Ermittlungen gegen Daimler-Mitarbeiter wegen Betruges und strafbarer Werbung im Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen eingeleitet. Vielen Börsianern war die neue Gemengelage offensichtlich nicht ganz geheuer. Bei kräftig steigenden Umsätzen fiel der DAX-Wert sogar unter die 200-Tage-Linie was in der Chartlehre als starkes Verkaufssignal gilt.

Bei der Aktie von thyssenkrupp sorgten Medienberichte über Gespräche mit Tata Steel über Sparmaßnahmen für Rückenwind. Bei einer Fusion der europäischen Stahlwerke sollen Synergien im Größenbereich von 400 bis 600 Millionen Euro pro Jahr möglich sein. Nachfolgende Käufe von Börsianern brachten den DAX-Wert in die Nähe seines bisherigen 52Wochenhochs von Ende Februar.

Bildquellen: KenDrysdale / Shutterstock.com, Deutsche Börse

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