Interview Exklusiv

MLP-Chef: "Sind mit dem Jahresstart zufrieden"

05.04.14 15:00 Uhr

Uwe Schroeder-Wildberg, der Chef des Finanzdienstleisters MLP, spricht im Interview über den starken Jahresstart seines Unternehmens und die schwache Aktie.

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von Martin Reim, Euro am Sonntag

Für den Finanzdienstleister MLP lief es 2013 schlecht: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern hatte sich mehr als halbiert - auf gut 30 Millionen Euro. Jetzt sieht Uwe Schroeder-Wildberg, MLP-Vorstandschef, die Talsohle durchschritten.

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€uro am Sonntag: Das vergangene Jahr war für MLP enttäuschend. Sah es wenigstens in den ersten Wochen dieses Jahres besser aus?
Uwe Schroeder-Wildberg: Wir haben für 2014 drei Szenarien aufgestellt, wobei wir im wahrscheinlichsten Fall von einer ersten Verbesserung der Marktbedingungen ausgehen. In diesem Fall haben wir das Ziel, den Gewinn vor Zinsen und Steuern deutlich auf 65 Millionen Euro zu steigern. Gemessen an dem schwierigen Umfeld sind wir mit dem Jahresstart durchaus zufrieden, es läuft besser als vor zwölf Monaten - auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt. Speziell bei der Vorsorge sah es zu Jahresanfang 2013 schlecht aus, weil nach der Umstellung auf die Unisex-Tarife längst noch nicht alle Angebote der Versicherer vorlagen. Hier erwarten wir, dass eine Bodenbildung gefunden ist.

Was bringt Sie zu dieser Hoffnung? Der Ruf der Lebensversicherung, Ihres wichtigsten Provisionsbringers, wird angesichts der sinkenden Renditen bei den Kunden immer schlechter.
Hier wird die falsche Diskussion geführt, weil viel zu viel über Rendite gesprochen und die lebenslange Absicherung - der Kern eines jeden Versicherungsprodukts - viel zu wenig beachtet wird. Davon mal abgesehen: Die Menschen kommen nicht umhin, verstärkt privat vorzusorgen - das ist schon wegen der Alterung unserer Gesellschaft klar. Chancen ergeben sich derzeit vor allem bei weniger kapitalmarktnahen Produkten, beispielsweise der Pflegevorsorge oder dem Berufsunfähigkeitsschutz.

Jetzt plant die Bundesregierung, die Abschlussprovisionen für Lebensversicherungen auf drei bis 3,5 Prozent der Beitragssumme zu deckeln. Das würde Ihre Probleme eher vergrößern, oder?

Uwe Schroeder-Wildberg, Chef des Finanzdienstleisters MLP
Diese Zahlen sind reine Spekulation - einen Gesetzentwurf gibt es nicht. Eine gesetzliche Regelung wäre falsch, weil sie den Wettbewerb zu Lasten von Qualitätsanbietern verzerren würde. Die Branche sollte lieber selbst nach Lösungen suchen, wenn das Zinsniveau so ist wie es ist. MLP ist durchaus gesprächsbereit, wenn es darum geht, die Abschlussprovisionen auf einen längeren Zeitraum zu verteilen als die gegenwärtig geltenden fünf Jahre.
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Sie haben in den vergangenen Jahren die Abhängigkeit vom Vorsorgegeschäft zurückgeschraubt. Unter anderem soll ein Ausbau der Baufinanzierung helfen. Was erwarten Sie hier?
Nicht nur der Finanzierung - wir bauen vor allem unser Angebot an Immobilien für Kunden aus. Wir rechnen beim Umsatz schon 2014 mit einem Beitrag von rund 20 Millionen Euro aus diesem Bereich. Auch das Firmenkundengeschäft im Bereich Sachversicherung werden wir ausbauen. Hier wird der Beitrag 2014 allerdings kleiner ausfallen als bei den Immobilien.

Solche Bemühungen in allen Ehren, Wie soll angesichts solcher Rahmenbedingungen Kursfantasie entstehen? Immerhin dümpelt die MLP-Aktie schon seit Längerem vor sich hin und bleibt weit hinter dem Index SDAX, dem sie angehört, zurück.
Uns geht es nicht um kurzfristige Fantasien, sondern um eine nachhaltige und beständige Strategie - davon wird langfristig auch der Kurs profitieren. Beispielsweise haben wir MLP in den vergangenen Jahren deutlich breiter aufgestellt. Im Vermögensmanagement erzielen wir gemeinsam mit FERI mittlerweile 30 Prozent unserer Umsätze - 2005 waren es noch drei Prozent. Zudem sind wir mittlerweile der größte deutsche Makler, also Anbieter ohne eigene Produkte, in der betrieblichen Altersvorsorge.

Dem Anleger nützte das aber nichts. Nun soll sich sogar die Dividende halbieren, von 32 auf 16 Cent pro Aktie.
Langsam. Ohne die Weiterentwicklung der vergangenen Jahre hätten wir 2013 nicht so substanzielle Gewinne erwirtschaftet, wie wir es getan haben. Zudem haben wir immer glasklar kommuniziert, dass wir 60 bis 70 Prozent unseres Gewinns ausschütten. Und nachdem der Gewinn 2013 gesunken ist, passen wir - wenn die Hauptversammlung zustimmt - die Ausschüttung entsprechend an. Aber wenn das Ergebnis wie geplant 2014 wieder nach oben geht, wird auch die künftige Dividende steigen, da können Sie sicher sein.

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