Allianz: Hochspannung wegen Quartalszahlen

von Jörg Bernhard

Beim jüngsten Update reagierten Anleger Anfang August zunächst negativ auf das von der Allianz vorgelegte Zahlenwerk. Kein Wunder, schließlich fiel das Minus beim Nettogewinn mit 46 Prozent auf 1,1 Milliarden relativ heftig aus. Trotz dieses Rückschlags war von Pessimismus in der Allianz-Vorstandsetage jedoch keine Rede. Die bisherige Prognose für 2016 wurde nämlich weiterhin beibehalten. Der Richtwert von 10,5 Milliarden Euro wurde als "guter Basispunkt" bezeichnet. Allerdings erlauben sich die Unternehmenslenker bei dieser Prognose eine Abweichung von 500 Millionen Euro nach oben oder unten.

Auf der Allianz-Website sind 35 Analystenurteile zur Aktie des DAX-Werts aufgeführt. Dabei überwiegt eindeutig der Optimismus. So stuft eine große Mehrheit von 24 Analysten den Versicherungstitel als kaufenswert ein, während achtmal zum Halten geraten wird. Lediglich drei Analysten sind pessimistisch gestimmt und raten deshalb zum Verkauf. Die abgegebenen 27 Kursziele reichen von 130,00 bis 180,00 Euro und ergeben einen durchschnittlichen Mittelwert von 155 Euro. Am Freitag stellte sich auf XETRA-Basis ein Schlusskurs von 136,45 Euro ein.

Allianz-Chart: 200-Tage-Linie "geknackt"

Die Allianz-Aktie bewegt sich seit drei Jahren seitwärts zwischen 117 und 170 Euro. Im Oktober überwand der DAX-Wert zunächst die 100- und danach die 200-Tage-Linie, was Chartisten als Kaufsignal interpretieren. Besonders interessant: Bei beiden Durchschnittslinien sieht es so aus, als ob sie demnächst nach oben drehen könnten. Dies würde das Marktsentiment zusätzlich aufhellen. Oberste Priorität hat nun deren Verteidigen. Bei der mittelfristigen Durchschnittslinie hat dies aufgrund der Kurschwäche der vergangenen Tage nicht geklappt. Außerdem sollte auf keinen Fall der massive charttechnische Boden im Bereich von 120 Euro verletzt werden, da sich sonst erhebliches Abwärtspotenzial eröffnen würde.