BioEnergie-Anleihe: Unbezahltes Risiko
Als Energieversorger im Süden Münchens hat sich BioEnergie etabliert. Mit einer Anleihe will die Firma Geld einsammeln, um Kredite abzulösen. Das Rating ist gut, die Rendite aber mau.
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Eigene Kraftwerke und ein eigenes Fernwärmenetz — die Firma BioEnergie Taufkirchen ist im Münchner Süden seit ihrer Gründung 1999 ein etablierter Energieversorger. 70 Prozent beträgt die Marktabdeckung, mehr als 270 private und gewerbliche Kunden werden von dem Unternehmen mit Wärme und Strom versorgt. Beides wird fast vollständig durch die Verbrennung von Holz gewonnen.
Ab Montag will BioEnergie auf dem Anleihemarkt insgesamt 15 Millionen Euro einsammeln. Mit dem Geld sollen in erster Linie bestehende Bankdarlehen in Höhe von knapp elf Millionen Euro abgelöst werden. Drei Millionen Euro werden für Investitionen benötigt. Vor allem das Versorgungsnetz soll ausgebaut werden, um Neukunden anschließen zu können. Die verbleibende Summe in Höhe von knapp einer Million Euro wird als Barsicherheit für eine vollständige Zinszahlung auf die Bonds auf ein Treuhandkonto überwiesen.
Gutes Rating, wenig Rendite
Zudem soll die Sicherheit durch die Zusammenarbeit mit einem Treuhänder erhöht werden. An diesen werden Grundstücke sowie ein Teil des Fernwärmenetzes übertragen. Die Ratingagentur Scope hat dem Unternehmen eine Bonität von „BBB-“ bescheinigt, was im Investmentbereich liegt. Der Ausblick ist positiv.
Trotz des relativ guten Ratings sollten Anleger vorsichtig sein: Mit einer Eigenkapitalquote von nur fünf Prozent ist das Unternehmen nur schwach kapitalisiert. Dafür ist der Kupon von 6,5 Prozent für die siebenjährige Anleihe verhältnismäßig gering.
Fazit: Rendite ist angesichts des Risikos zu gering. Ein Investment drängt sich nicht auf.
ISIN: DE000A1TNHC0