Australischer Dollar: Profit mit Down Under

von Marc Hofmann, €uro am Sonntag

Das Amt für Statistik in Canberra hat dem Australischen Dollar zu einem neuen Rekordhoch verholfen. Am Mittwoch gab die ­Behörde bekannt, dass die Konsumentenpreise im Juni im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent gestiegen sind. Gegenüber 2010 entspricht das einer Teuerung von 3,6 Pro­zent. Entgegen den Erwartungen stieg die Inflation damit erneut und liegt nun über der Zielvorgabe der Notenbank von maximal drei Prozent.

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Die Nachricht vom raschen Preisauftrieb schürte die Hoffnung auf weitere Zinserhöhungen durch die Zentralbank RBA. In der Folge verteuerte sich der Australische Dollar (AUD) auf 1,1068 US-Dollar – der höchste Stand seit 1982. Auch gegenüber dem Euro legte die Rohstoffwährung zu. Sie kletterte um 2,4 Prozent auf 0,7691 Euro und ist damit nur noch einen Wimpernschlag von ihrem Allzeithoch im Januar 2011 entfernt.

Aktuell ist Australiens Wirtschaft zweigeteilt. Einerseits boomt der Bergbau- und Energiesektor durch den Rohstoffhunger Asiens. Andererseits leidet die Tourismus­industrie unter dem starken Dollar. Und der Einzelhandel stöhnt, weil die Australier so wenig einkaufen.

Wegen der zwiespältigen Situation rechneten Marktteilnehmer ursprünglich mit fallenden Zinsen. So schrieb Westpac, das größte Kredit­institut des Landes, noch vor zwei Wochen: „Da die Konjunktur in schwierigeres Fahrwasser gerät, ­erwarten wir, dass die RBA den Leitzins in Kürze um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent senken wird.“

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Der überraschende Anstieg der Teuerung hat dieses Szenario nun jedoch vorerst gekippt. Notenbankchef Glenn Stevens sagte am vergangenen Mittwoch, dass er sich um die Wirtschaft derzeit keine Sorgen mache und stattdessen der Bekämpfung der Inflation „oberste Priorität“ einräume.

Institute wie die Standard Bank halten daher eine Erhöhung des Leitzinses bereits im August für möglich. „Hierdurch würde der Australdollar weiteren Auftrieb erhalten“, sagt Steve Barrow, Währungsstratege der Bank.

Anleger, die auf einen dauerhaft starken Australdollar vertrauen, können zum Beispiel die neue Währungsanleihe von Volkswagen zeichnen. Der Bond (ISIN: XS 064 645 919 7) lautet auf Australische Dollar, hat eine Laufzeit von sechs Jahren und wird mit 6,25 Prozent verzinst.