Euro am Sonntag-Analyse

Gold: Eine günstige Gelegenheit wartet

16.05.17 17:30 Uhr

Gold: Eine günstige Gelegenheit wartet | finanzen.net

Mit dem Schwinden politischer Unwägbarkeiten in Europa fällt der Preis des Edelmetalls Gold. Langfristig orientierte Anleger steigen jetzt ein.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

3.300,43 USD -42,29 USD -1,27%

von Julia Groß, Euro am Sonntag

Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Frankreich scheint bei vielen Investoren politische Sorgen vertrieben zu haben. Der sichere Hafen Gold ist aktuell weniger gefragt. Seit Mitte April ist der Preis für das Edelmetall im Sinkflug. Mit rund 1.229 Dollar pro Feinunze notiert Gold auf dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.


"Nachdem eines der größten politischen Risikoereignisse nun hinter uns liegt, ist eine Konsolidierung angesagt", sagt Joni Teves, Edelmetallanalystin der Schweizer Investmentbank UBS. "Wir rechnen mit einer Schnäppchenjagd und einem Anstieg der physischen Nachfrage, wenn die 1.200-Dollar-Marke getestet wird. Das sollte die Basis für eine Erholung bilden", meint Teves.

Absicherung fürs Depot

Diese könnte allerdings durchaus noch eine Weile auf sich warten lassen. Anleger, die langfristig auf steigende Goldpreise setzen wollen oder schon länger mit dem Gedanken spielen, sich das Edelmetall zur Absicherung ins Depot zu legen, können deshalb in der nächsten Zeit mit vergleichsweise günstigen Einstiegspreisen rechnen.

"Die insgesamt gute konjunkturelle Lage mit leicht steigenden Renditen am Anleihemarkt spricht nicht unbedingt für Investments in Krisenmetalle. Durch den jüngsten Ölpreisrückgang dürfte sich zudem die Inflationsproblematik etwas entspannen", sagt Thorsten Proettel, Edelmetallspezialist der Landesbank Baden-Württemberg.

Geldpolitik wieder im Fokus

Die DZ Bank erwartet, dass der Goldpreis gar bis auf 1.150 Dollar je Feinunze nachgibt. Denn der Fokus der Investoren richtet sich jetzt wieder mehr auf die Geldpolitik der Notenbanken. Steigende Zinsen gelten als Gift für den Goldpreis, da Gold keine Zinsen abwirft.

Das treffe jedoch gar nicht zwingend zu, meint Martin Siegel, Manager der Stabilitas-Edelmetallfonds. Steigende Zinsen bedeuten zunächst fallende Anleihekurse, sodass viele Anleger Anleihen verkaufen. Ihr Kapital möchten sie dann ­woanders anlegen, etwa in Aktien, Immobilien oder eben Gold, so Siegel. Da Aktienkurse und Immobilienpreise bereits stark gestiegen sind, scheint Gold bei drehenden Anleihemärkten in der Tat nicht die schlechteste Option.

Xetra-Gold (ISIN: DE 000 A0S 9GB 0) ist ein empfehlenswertes, mit Barren hinterlegtes ETC-Produkt für Anleger, die auf höhere Goldkurse setzen wollen. Eventuelle Gewinne sind nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei. Gold notiert in Dollar, der ETC in Euro, damit besteht ein Währungsrisiko.

Bildquellen: Worldpics / Shutterstock.com, Julian Mezger

Nachrichten zu Goldpreis