Palladium: Bremsbereit sein

Im Gegensatz zu anderen Edelmetallen hat sich Palladium in den vergangenen zwölf Monaten dank des boomenden Automarkts blendend entwickelt. Schwächere Verkäufe in China könnten die Rally jedoch stoppen.
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von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Eine Rally hat Palladium in den vergangenen zwölf Monaten hingelegt. Mehr als 30 Prozent kletterte der Preis des
Rohstoffs, der vor allem in der Autoindustrie verwendet wird.
Zwischenzeitlich kostete eine Feinunze mehr als 900 Dollar.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Grund für den Preisanstieg ist der gut laufende Automarkt, vor allem in Europa. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 8,2 Millionen Autos in der EU neu zugelassen, 4,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit stieß Europa die USA, wo die Autonachfrage trotz der gut laufenden Wirtschaft schwächelt, von Platz 2 der wichtigsten Automärkte der Welt.
Ganz oben steht nach wie vor China. Im vergangenen Jahr wurden dort knapp 24 Millionen Autos verkauft - über 16 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Allerdings scheint der Boom gestoppt: Im ersten Halbjahr 2017 sank der Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit nur 10,8 Millionen verkauften Autos war die Nachfrage so schwach wie zuletzt vor zwölf Jahren.
Boom dank Steueranreiz
Überraschend kam dies nicht. Dank einer im Herbst 2015 eingeführten Steuerermäßigung für Fahrzeuge mit kleinem Hubraum stieg der Autoabsatz plötzlich rasant - vor allem als bekannt wurde, dass die Steuervorteile ab 2017 teilweise wieder zurückgenommen werden.
Entsprechend mau startete die Branche in dieses Jahr. Nur mit satten Rabatten gelang es Herstellern und Händlern schließlich, im Mai und Juni wieder mehr Autos zu verkaufen als im Vorjahr. Analysten erwarten, dass der Markt unter Druck bleibt. Das dürfte einem weiteren Preisanstieg bei Palladium, das in Katalysatoren eingesetzt wird, entgegenwirken.
Ohnehin haben die Notierungen im Vergleich zu Anfang Juni, als das Metall so viel kostete wie zuletzt vor drei Jahren, bereits leicht nachgegeben. Analysten rechnen mit einem durchschnittlichen Jahrespreis für den Rohstoff von 811 Dollar je Feinunze, was eine Seitwärtsbewegung erwarten lässt.
Anleger können mit einem Inline-Optionsschein der Société Générale davon profitieren. Bleibt Palladium bis zum
8. September 2017 innerhalb der Spanne von 780 bis 960 Dollar, lockt eine Rendite von rund 30 Prozent. Mit dem Preis von rund 850 Dollar hat es derzeit komfortable Abstände zu beiden Barrieren. Wird aber eine davon berührt, droht der Totalausfall (ISIN: DE 000 SC3 LGT 3).
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Bildquellen: Heraeus Holding