US-Dollar: Trumps Drohung gegenüber den BRICS

08.07.25 12:30 Uhr

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Dass der US-Präsident wieder beginnt, die Zoll-Keule zu schwingen, war absehbar. Wem er gestern welche Zölle angedroht hat, mag ich gar nicht wiederholen, das ist aus den Schlagzeilen jeder Nachrichtenagentur zu entnehmen. Auch über die Implikationen für die betroffenen Volkswirtschaften lässt sich kaum mutmaßen, da vollkommen unklar ist, ob es sich um die finalen Zölle handelt oder nicht – bis zum 1. August – ab dann sollen diese gelten – kann noch vieles passi...

Independence day. Silhouette of woman holds an American flag in her hands, raised above her head. Back view. In the background, sunset sky. Concept of American National Holidays.

Dass der US-Präsident wieder beginnt, die Zoll-Keule zu schwingen, war absehbar. Wem er gestern welche Zölle angedroht hat, mag ich gar nicht wiederholen, das ist aus den Schlagzeilen jeder Nachrichtenagentur zu entnehmen. Auch über die Implikationen für die betroffenen Volkswirtschaften lässt sich kaum mutmaßen, da vollkommen unklar ist, ob es sich um die finalen Zölle handelt oder nicht – bis zum 1. August – ab dann sollen diese gelten – kann noch vieles passieren. Ich würde die positive USD-Reaktion daher nicht überbewerten. Stattdessen möchte ich auf etwas Anderes aufmerksam machen:

Neu und durchaus bedenklich ist einer der Gründe der neuerlichen Zolldrohungen. Mein Kollege berichtete gestern bereits davon: Trump hat den BRICS-Staaten und Unterstützern ihrer “Anti-amerikanischen”-Politik mit zusätzlichen Zöllen gedroht. Die Drohung dürfte eine Reaktion auf den BRICS-Gipfel, der am Wochenende begonnen hatte, sein. Denn in dem in diesem Zusammenhang veröffentlichten gemeinsamen Kommuniqué findet sich die ein oder andere versteckte Rüge gegen die US-Regierung.

Etwa die Kritik an der zunehmenden Einführung einseitiger Zölle

“We voice serious concerns about the rise of unilateral tariff and non-tariff measures which distort trade and are inconsistent with WTO rules.”

oder an den militärischen Angriffen auf den Iran seit dem 13. Juni.

“We condemn the military strikes against the Islamic Republic of Iran since 13 June 2025, which constitute a violation of international law and the Charter of the United Nations, and express grave concern over the subsequent escalation of the security situation in the Middle East.”

Insbesondere Letzteres sollte aufhorchen lassen. Denn wenn sich Trumps Drohung darauf bezieht, erhält die US-Politik eine neue Qualität. Dann würden Zölle für den Präsidenten nämlich nicht nur zur Durchsetzung handelspolitischer Forderungen dienen, sondern auch dazu, anderen Staaten außenpolitische Interessen aufzuzwingen. Wir hatten schon mehrfach darauf hingewiesen (ich entschuldige mich, wenn es einigen Lesern bereits aus den Ohren kommt): Eine der größten Gefahren für den Status des US-Dollars als Weltleitwährung ist unserer Ansicht nach eine striktere Sanktionspolitik der USA, die die Kosten für die Verwendung des Dollars in Transaktionen übermäßig erhöht.

In der Vergangenheit hat die US-Administration – und dabei ist nicht nur die Trump-Regierung gemeint – die dominante Stellung des Dollars im Weltwährungssystem ausgenutzt, um mittels sogenannter Sekundärsanktionen Unternehmen außerhalb der USA zu bestrafen, die sich nicht an US-Sanktionen gehalten haben. Damit haben Primärsanktionen der USA eine extraterritoriale Wirkung entfaltet. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn die Sanktionspolitik der USA gegenüber einem bestimmten Regime nicht mit der Sanktionspolitik anderer Länder im Einklang steht. Diese könnten ihren Unternehmen wiederum anordnen, sich den US-Sanktionen zu widersetzen, wodurch diese Unternehmen in einen Zwiespalt geraten. Um die Sekundärsanktionen der USA zu umgehen, kann es für sie dann sinnvoll sein, auf die Verwendung des US-Dollars zu verzichten. Würde dies im großen Stil geschehen, weil die USA verstärkt auf Sekundärsanktionen setzen, um ihre außenpolitische Strategie durchzusetzen, könnte der Status des US-Dollars als Weltleitwährung beendet werden.

Ein solches Konfliktpotenzial ist bei der US-Strategie gegenüber dem Iran offensichtlich vorhanden. Der Iran selbst ist als Volkswirtschaft zu klein, um eine größere Abkehr vom US-Dollar auszulösen. Sekundärsanktionen gegenüber den BRICS-Ländern, damit diese die Iran-Strategie der USA unterstützen, wären hingegen eine ganz andere Hausnummer.

Die große Frage ist also: Bleibt es bei der Androhung von Strafzöllen gegenüber den BRICS, oder könnten diese eine Vorstufe für Sekundärsanktionen werden, die Geschäfte mit den BRICS betreffen? Ich kann jedem USD-Investor nur raten, diese Entwicklung genau im Blick zu behalten.

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