Schwedens Notenbank bestätigt Leitzins

Die schwedische Notenbank hat zwar ihren Leitzins wie erwartet konstant bei minus 0,5 Prozent gehalten.
Zugleich kündigte sie aber an, dass künftige Zinserhöhungen nach hinten verschoben werden dürften. Grund sei die beträchtliche Unsicherheit über die weiteren Entwicklungen außerhalb Schwedens, die sich zudem durch den Brexit noch verschärft habe.
Daher werde es länger dauern, bis der als Leitzins geltende Reposatz wieder angehoben werde, heißt es im geldpolitischen Statement der Riksbank. Langsame Erhöhungen seien nicht vor dem zweiten Halbjahr 2017 zu erwarten. Bislang hatten die Geldpolitiker von Mitte kommenden Jahres als Starttermin für die Zinswende gesprochen.
Die derzeitige stark expansive Geldpolitik sei weiterhin notwendig, um die schwedische Wirtschaft zu stützen und um für ein Anziehen der Inflation zu sorgen. Insgesamt gebe es momentan aber eine Belebung der Wirtschaftsaktivität im Inland, wenngleich die Wachstumsprognosen für 2016 und 2017 zurückgenommen würden.
Die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexit sind laut Riksbank noch schwer zu beurteilen, aber die Folgen für Schweden dürften relativ begrenzt sein. Sollte es notwendig sein, sei die Zentralbank aber darauf vorbereitet, die Geldpolitik noch weiter zu lockern. Mit dem Ankauf von Staatsanleihen will die Riksbank im zweiten Halbjahr fortfahren, wie dies bei der Sitzung im April beschlossen worden sei.
Die Schätzungen der Riksbank für den Reposatz lauten für 2016 auf unverändert minus 0,5 Prozent, also den aktuellen Stand. Für 2017 wird als Mittelwert jetzt minus 0,5 Prozent statt minus 0,4 Prozent prognostiziert, für 2018 nun 0,0 Prozent statt plus 0,2 Prozent.
Gleichzeitig hat die Zentralbank ihre Wachstumsschätzungen angepasst: Für 2016 auf 3,6 von 3,7 Prozent, für 2017 deutlich auf 2,2 von 2,7 Prozent, für das Folgejahr aber leicht auf 2,4 von 2,3 Prozent angehoben. Die Erwartungen für die Arbeitslosenquote liegen jetzt für dieses und kommendes Jahr um jeweils 0,1 Prozentpunkt höher bei 6,9 bzw 6,7 Prozent.
STOCKHOLM (Dow Jones)
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