Gold und Rohöl

Jetzt könnte es beim Goldpreis ungemütlich werden

10.09.09 10:15 Uhr

Der Anstieg des Goldpreises überrascht, schließlich deuteten die Jahreshochs wichtiger Aktienindizes auf keine ausgeprägte Risikoaversion hin.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

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63,69 USD 0,32 USD 0,50%

60,21 USD 0,54 USD 0,90%

Von Jörg Bernhard

Mittlerweile wissen wir, dass ein Großteil der Kursrally in Richtung 1.000 Dollar auf das De-Hedging-Programm des weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold zurückzuführen war. Vom 1. Juli bis 7. September kaufte die Gesellschaft 2,4 Mio. Unzen des gelben Edelmetalls zurück, um in den Jahren zuvor aufgebaute Hedge-Positionen wieder abzubauen. Diese Menge entspricht immerhin einem Sechstel der weltweiten Goldminenproduktion. Weitere Absicherungstransaktionen im Umfang von drei Mio. Unzen sollen noch aufgelöst werden, allerdings über einen deutlich längeren Zeitraum. Die Sorge, dass der Goldpreis auf kurze Sicht einbrechen könnte, ist somit nicht von der Hand zu weisen, schließlich wird ein großer Käufer als Kurstreiber ausfallen. Der Trend zum De-Hedging ist übrigens in der gesamten Goldbranche zu beobachten. Laut einem Analysten von RBS sei das globale Hedgingbuch der Goldproduzenten von 103 Mio. Unzen im dritten Quartal 2001 auf mittlerweile 14,7 Mio. Unzen abgebaut worden. Auf lange Sicht spricht diese Entwicklung jedoch eindeutig für das gelbe Edelmetall, da die Firmen ihre Hedgepositionen natürlich vor allem aus einem Grund auflösen: Sie erwarten stark steigende Preise und möchten daran in vollem Umfang partizipieren.

Ein nachhaltiges Überwinden der Marke von 1.000 Dollar scheint vor diesem Hintergrund ein außerordentlich schwieriges Unterfangen zu werden. Bislang verhinderte der schwache Dollar ein markantes Absacken. Sollte dieser Unterstützungsfaktor aber wegfallen, dürfte beim Goldpreis höchstwahrscheinlich eine markante Korrektur erfolgen. Spannend bleibt die Situation in den kommenden Tage und Wochen auf jeden Fall.

Am Donnerstagvormittag notierte der am aktivsten gehandelte Future auf Gold mit Fälligkeit im Dezember knapp unter der psychologisch wichtigen Marke. Bis gegen 10.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der Kontrakt um 2,30 auf 994,80 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: WTI steigt über 72 Dollar

Der gestrige Konjunkturbericht der Fed war erneut von vorsichtigem Optimismus gekennzeichnet. So setzte sich im Juli und im August die wirtschaftliche Stabilisierung weiter fort, wobei einige Banken sogar von Anzeichen für eine Verbesserung berichteten. Dem Ölpreis verhalf dies ebenfalls zu einer Stabilisierung, und zwar im Bereich oberhalb von 71 Dollar.

Am Donnerstagvormittag zeigte sich der nächstfällige WTI-Future dann wieder mit deutlich anziehenden Notierungen. Bis gegen 10.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der Kontrakt auf WTI um 0,96 auf 72,27 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,65 auf 70,48 Dollar anzog.

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